Schutz vor Hochwasser als Aufgabe der Zukunft

Die Häufung und die kurzen Abstände der Unwetter sind auffallend und kein Zufall, meint der Leiter von alpS, dem Zentrum für Klimawandelanpassung, Eric Veulliet. Er rät auch im privaten Bereich mehr auf Hochwasserschutz zu achten.

Die Häufung von Unwetterschäden sei eine Tatsache, nicht nur ein Gefühl, so Klimaexperte Eric Veulliet. Dem zu Grunde lägen zwei Ursachen. Aufgrund der Klimaerwärmung gebe es mehr Wasserverdunstung und damit mehr Niederschläge. Zudem führe die verdichtete Siedlung zu immer mehr versiegelten Flächen. Das wiederum führe zu stärkeren Abflüssen, so Veulliet.

Schwachstellen am Haus überprüfen

Die Folge sei, so Veulliet, dass die Schäden wegen der Unwetter massiv angestiegen seien und weiter steigen würden. Die öffentliche Hand müsse vermehrt die Gefahr von Hochwasser berücksichtigen. Der Objektschutz sollte aber auch das Anliegen jedes Einzelnen werden, so Veulliet: „Jeder Grundstücks- und Hauseigentümer sollte überprüfen, inwieweit sein Gebäude gegenüber einer Hochwassersituation gesichert ist. Welche Möglichkeiten hätte Wasser in den Keller einzudringen? Gibt es Abstiege? Kann ich mir etwa mit einer kleinen Mauer behelfen? Sind die Kellerfenster wasserdicht? Oft sind es ganz kleine Dinge, die einen Schutz vor Hochwasser darstellen.“

Mobiler Überflutungsschutz

Speziell bei Neubauten sollten Architekten, Baumeister und Bauherren entsprechende Maßnahmen gegen Hochwasserschäden einplanen, rät der Klimaexperte. Wer schon Schäden hatte oder in einem möglichen Gefahrenbereich ist, könne sich mit einem mobilen Überflutungsschutz ausrüsten. Dieser sei in wenigen Minuten aufgebaut: „Da gibt es Systeme, um Kellerfenster oder Einfahrten abzudichten. Im Internet findet man dazu eine breites Angebot an technischen Lösungen.“ Über kurz oder lang käme man um eine effektive Anpassung an die geänderten Verhältnisse gegen Hochwasserschäden nicht mehr herum, meint der Leiter von alpS.

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