Diskussion über Medizin-Aufnahmetest

In der Messe Innsbruck haben am Freitag wie in ganz Österreich die Aufnahmetests für das Medizinstudium stattgefunden. Unter Experten herrscht allerding Uneinigkeit, wie sinnvoll ein solcher Test ist.

Österreichweit haben sich um acht Prozent mehr als im Vorjahr angemeldet. In Innsbruck sind 400 Studienplätze zu haben. Über 15.000 Anwärter und Anwärterinnen bewarben sich um insgesamt 1.600 Medizin-Studienplätze an den heimischen Universitäten. In den Innsbrucker Messehallen absolvierten am Freitag 2.933 Teilnehmer und Teilnehmerinnen den Aufnahmetest für die Medizin-Uni Innsbruck. Aber nur 400 Plätze können vergeben werden. Damit kommen etwa sieben Bewerber auf einen Studienplatz.

Einheitlicher Test für ganz Österreich

Im bundesweit einheitlichen Test wird Basiswissen aus den Bereichen Biologie, Chemie, Physik und Mathematik abgefragt. Auch kognitive Fähigkeiten wie etwa Zahlenfolgen oder Merkfähigkeit müssen bewiesen werden. Außerdem wird erhoben, wie soziale Entscheidungen getroffen werden. Angehende Zahnmediziner müssen auch manuelle Fertigkeiten nachweisen.

75% der Plätze für ein Medizin-Studium gehen an Kandidaten mit österreichischem Maturazeugnis, 20% an Bewerber aus der EU, der Rest an Drittstaaten. Mitte August sollen die Resultate der Tests vorliegen.

Prekäre Zustände nach Quotenende erwartet

Wenn diese Quote mit Jahrensende fallen sollte, wird die Lage möglicherweise prekär. Der Vizerektor der Medizinischen Universität Innsbruck Peter Loidl sagt, er sei sich hundertrprozentig sicher, dass man nach dem Ende der Quote in ein bis zwei Jahren in ganz Österreich mit 18.000 bis 20.000 Bewerbungen rechnen müsse. Dann werde es für österreichische Bewerberinnen und Bewerber dünn. Angesichts des drohenden Ärztemangels in Westösterreich ist das ein echtes Problem.

Der Präsident der Vorarlberger Ärztekammer Michael Jonas sagt, der Test fördere sicher wissenschaftlich engagierte Kollegen, die Forschungsarbeit machen wollen. Den Landarzt wähle man mit diesem Test nicht aus. Vizerektor Loidl widerspricht dem und sagt, auch ein Landarzt brauche kognitive Fähigkeiten. Dass man mit einem solchen Test nicht a priori die späteren besten Ärzte und Ärztinnen herausfiltere sei klar, „nur dann möge mir jemand sagen, wie wir es denn machen sollen“.

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