Kassenärzte: Mangel in einigen Bereichen

Es wird immer schwieriger in Tirol, Kassenarztstellen zu besetzen. Darin sind sich Gebietskrankenkasse und Ärztekammer einig. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Besondere Probleme gibt es im Bereich Psychiatrie, Augen und Haut.

Derzeit werden elf Kassenärzte für Tirol gesucht. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass es rund 600 Kassenärzte in Tirol gibt. Bedenkt man allerdings, dass die Augenarztstelle für Reutte schon über zehnmal vergeblich ausgeschrieben wurde, wird klar, dass es in bestimmten Bereichen immer schwieriger wird.

Mangel an Psychiatern

Dazu gehören auch die Bereiche Psychiatrie und Haut, bestätigt der Direktor der Tiroler Gebietskrankenkasse, Arno Melitopulos. Man sei aktuell in Gesprächen mit den Fachgruppenvertretern der Psychiater, um zu schauen, was man machen könne, um die offenen drei Stellen zu besetzen. Was die Augenärzte im Außerfern betrifft, sei man im südbayerischen Raum gewesen, um eine ersatzweise Versorgung sicherzustellen. Gemeinsam mit der Tiroler Ärztekammer bemühe man sich, die wenigen offenen Stellen „auf klar zu bekommen“.

Bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte

Für den Direktor der Ärztekammer, Günter Atzl, spielt unter anderem auch die Honorierung eine Rolle. Man brauche dringend Zusammenarbeitsformen im Hinblick darauf, dass die Medizin weiblich werde. Auf Tiroler Ebene habe man einiges bewirkt, aber es fehlten Grundlagen, die auf Bundesebene gemacht werden müssten.

Dass man vor allem bei den Arbeitsbedingungen ansetzen muss, bestätigt man auch bei der Gebietskrankenkasse. Viele junge Ärztinnen und Ärzte wollten nicht alleine in einer Ordination arbeiten und 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen, sagt Melitopulos. Auch bei der Ausbildung laufe einiges falsch, so Gebietskrankenkasse und Ärztekammer. Es würden zu wenige Ärzte ausgebildet, die im Land bleiben.

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