Sommerferien: Großes Problem für Eltern

Arbeiterkammer, Plattform für Alleinerziehende und Katholische Frauenbewegung fordern kürzere Schulsommerferien und weniger Kindergarten-Schließtage. In Tirol müssten Eltern zusätzlich zum Urlaub 19 Tage überbrücken, heißt es.

Mit Ausnahme von Wien, wo die Kindergärten im Durchschnitt nur 2,6 Tage pro Jahr geschlossen haben, sind die Kindergärten in allen anderen Bundesländern über fünf Wochen geschlossen. Das übersteige den gesetzlichen Urlaubsanspruch der Eltern. Berufstätige müssten in Tirol 19 zusätzliche Tage überbrücken, heißt es bei der Arbeiterkammer.

Abwanderung wegen Unvereinbarkeit

Laut der Plattform für Alleinerziehende sei es ein Problem, dass vielerorts noch ein altes Familienbild herrsche, das die gesellschaftlichen Realitäten nicht berücksichtige. So würden etwa in Regionen wie Osttirol Frauen vermehrt abwandern, weil sich dort Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung nicht vereinbaren lasse.

Eigener Wirtschaftszweig entstanden

Insgesamt haben Schulen in Österreich mehr als 14 Wochen pro Jahr geschlossen. Die Folge: Es sei ein eigener Wirtschaftszweig zur Betreuung der Schulkinder entstanden, die Kurse und Ferienangebote seien allerdings für Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern „schlichtweg nicht leistbar“, beklagte Veronika Pernsteiner von der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö). Die Organisationen treten dafür ein, die Sommerferien zu kürzen, stattdessen solle Erholungszeit zwischen September und Weihnachten geschaffen werden.

Schulautonome Tage als Herausforderung

Außerdem gehörte das System der schulautonomen Tage überdacht. Bei mehreren Kindern in verschiedenen Schulen könne dadurch der Betreuungsbedarf noch einmal steigen.