ÖGB fordert mehr Personal für Pflegeberufe

Der ÖGB Tirol hat am Dienstag mehr Personal in der Pflege und auch das Einbinden von Migranten in das Pflegesystem gefordert. Die entsprechenden Mittel sollen über die Vermögenssteuer finanziert werden.

Der Anteil der älteren Menschen nimmt stetig zu. Darauf müsse die Gesellschaft und vor allem die Politik reagieren, betont der Tiroler ÖGB-Chef Otto Leist: „Auf der einen Seite wird der Bedarf an Pflege größer werden, auf der anderen Seite ist das ein Potenzial für Arbeitsplätze. Für Tirol könnte das bis zum Jahr 2020 1.100 zusätzliche Arbeitsplätze in der Pflege bedeuten.“

Otto Leist

ORF

Tirols ÖGB-Chef Otto Leist

Finanziert werden sollen die zusätzlichen Arbeitsplätze durch Vermögenssteuern - wie Erbschafts- und Schenkungssteuern. Oder auch durch eine Maschinensteuer, wie sie Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) für die Wertschöpfung aus Automatisierung und Digitalisierung ins Spiel gebracht hat.

Denn dass mehr Personal in der Pflege gebraucht wird, ist für den Tiroler ÖGB-Chef unbestritten. Schon jetzt seien die Pflegekräfte vielfach massiven psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt.

Chancen für Migranten

Zusätzliche Chancen am Arbeitsmarkt könnte das auch für Menschen mit Migrationshintergrund bringen, so Leist. Denn auch hier lebende Zuwanderer werden älter und brauchen Pflegekräfte, die sprachlich und kulturell auf sie eingehen können, argumentiert der ÖGB. Die Gewerkschaft sieht die Politik gefordert, aber auch Sozialpartner und andere Verantwortungsträger.