Redhaus: Neues Herz - neue Erinnerungen?

Die Sommerferien nahen mit großen Schritten. Vor der Redhaus-Sommerpause wollen die Schüler des BRG Lienz aber noch wissen: Kann sich ein Mensch mit transplantiertem Herz an Dinge erinnern, die der Herz-Spender erlebt hat?

Für Antworten kamen Sarah und Franziska von Osttirol nach Innsbruck. Ihr Gesprächspartner war Herzchirurg Herwig Antretter von der Klinik in Innsbruck. Die Frage der Schülerinnen höre er öfter, sagte er, Verwandte und Partner seiner Patienten wollten meist wissen, ob Emotionen oder Erinnerungen vom Spender übertragen werden, und der Organempfänger danach ein anderer Mensch ist.

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Auf der Herzchirurgie in Innsbruck fanden Sarah und Franziska Antworten auf ihre Frage. Ein Facharzt und ein Patient erzählten ihnen von ihren Erfahrungen mit Herztransplantationen.

Dem sei nicht so, stellte Antretter klar. Das Herz ist eine Pumpe, ein Organ. Bei einer Transplantation werde allein die Funktion des Herzens übertragen. Emotionen oder Gefühle könnten nicht übertragen werden. Der Organempfänger bleibe also derselbe Mensch mit denselben Erinnerungen und Gefühlen wie vorher. Dass die Frage so oft kommt, ist für Antretter damit verbunden, dass das Herz früher immer mit Emotionen und der Seele in Verbindung gesetzt wurde. Das zeige sich auch bei Ausdrücken des täglichen Sprachgebrauchs wie „herzlichen Dank“ oder „das bricht mir das Herz“.

Sendungshinweis

„Tirol Heute“, 16.6.2016
19.00 Uhr in ORF 2

Erfahrungen aus erster Hand

Roland Wasserer aus dem Ahrntal (Südtirol) ist ein Patient von Herwig Antretter. Er bekam vor sechs Wochen ein neues Herz transplantiert. Er berichtete den beiden Mädchen auch von seinen Empfindungen und Erfahrungen mit dem neuen Herz.