Drogenring gesprengt - 17 Festnahmen
Bei den Beschuldigten handelt es sich um vier österreichische Staatsbürger - drei Frauen und ein Mann sowie 13 afghanische Staatsbürger im Alter von 18 bis 33 Jahren, die in Tiol und in Wien gemeldet sind. Die Verdächtigen sollen die Drogen großteils mit dem Zug nach Tirol geschmuggelt und im Großraum Schwaz, Innsbruck und Imst verkauft haben.
Streng verteilte Aufgabengebiete
Die Gruppierung habe vermutlich bereits seit Sommer 2015 Marihuanahandel betrieben, hieß es. Es habe eine strenge Arbeitsteilung innerhalb der Gruppe und vordefinierte Rollenverteilungen gegeben. Jene, die schon länger im Land sind, waren zuständig für die Organisation und den Vertrieb des Marihuanas sowie als Begleitpersonen für die Kuriere. Die Kuriere hingegen wurden aus jungen bzw. erst seit kurzem in Österreich aufhältigen Afghanen, rekrutiert. Die österreichischen mutmaßlichen Täter hätten in dieser Gruppierung als Vermittler und Unterhändler eine eher untergeordnete Rolle gespielt, so die Polizei.
Im Zuge der Ermittlungen konnten bei mehreren Hausdurchsuchungen ca. vier Kilogramm Marihuana, über 10.000 Euro Bargeld sowie Verpackungsmaterial, das von mehreren Kilogramm Marihuana stammt, aufgefunden und sichergestellt werden.
U-Haft für 13 Personen
Über 13 Personen wurde vom Landesgericht Innsbruck die U-Haft verhängt, sie befinden sich derzeit in der Justizanstalt Innsbruck. Die übrigen vier Beschuldigten wurden auf freiem Fuß angezeigt. Darüber hinaus wurden rund 70 Abnehmer ausgeforscht und angezeigt. Weitere Erhebungen werden noch geführt.
Ausgangspunkt der Amtshandlung war der Fund von zwei Kilogramm Marihuana und 5.000 Euro Bargeld in einer von vier afghanischen Staatsbürgern bewohnten Wohnung in Innsbruck anlässlich einer fremdenpolizeilichen Kontrolle im Dezember 2015. Die Hinweise auf den großangelegten Handel hätten sich sehr schnell für die Polizei ergeben.