Mayr für einstweiligen Faymann-Verbleib

Tirols SPÖ-Chef Ingo Mayr hat sich in der laufenden Führungsdebatte hinter Bundeskanzler und Parteivorsitzenden Werner Faymann gestellt. „Er soll bleiben“, sagte Mayr der APA am Dienstag. Derzeit sieht er keine bessere Alternative.

Mayr geht davon aus, dass Faymann „Parteivorsitzender ist und auch in den kommenden Monaten bleibt“. Dezidiert für dessen Wiederkandidatur auf dem kommenden Bundesparteitag wollte sich Mayr indes nicht aussprechen. Dahin gehend gelte es, sich zunächst innerhalb der Landespartei zu beraten. Klar sprach sich Mayr hingegen gegen eine Vorverlegung des Parteitages aus. Darin sehe er „wenig Sinn“. Er könne mit dem November-Termin „gut leben“.

„Reden über alles“

Beim Bundesparteivorstand am kommenden Montag werde jedenfalls über alles geredet - sowohl in inhaltlicher als auch personeller Hinsicht. Faymann habe in den vergangenen Jahren angesichts der Herausforderungen eine „gute Arbeit geleistet“, sprang Mayr dem Kanzler bei. Aber man wisse natürlich, dass es innerparteilich immer schwieriger werde, diese Arbeit „positiv zu verkaufen“. Zu potenziellen Nachfolgekandidaten wollte der Landesparteichef nicht Stellung nehmen. Er sehe zum heutigen Zeitpunkt jedenfalls keine bessere Alternative. Auch in der Tiroler SPÖ gibt es Vertreter, die sich gegen Faymanns Verbleib an der SPÖ-Spitze aussprechen - mehr dazu in Rücktrittsforderung an Faymann aus Tirols SPÖ und SPÖ: Länder gespalten (oesterreich.ORF.at, 3.5.2016).

Mayr bleibt beim Nein zu Zusammenarbeit mit FPÖ

Mayr sprach sich zudem erneut gegen eine Öffnung der Partei hin zu den Freiheitlichen aus. „Eine Zusammenarbeit mit einer FPÖ unter Heinz-Christian Strache ist auf Bundesebene nicht möglich“, meinte der Tiroler SPÖ-Chef.

Der künftige Umgang mit der FPÖ sei auch kein Thema für eine Mitgliederbefragung, weil es sich nicht um eine „Kernfrage“ handle. Stattdessen trat Mayr für eine Mitgliederbefragung über die künftige Linie der Partei in Sachen Flüchtlinge und Asyl ein. Auch zu anderen inhaltlichen Positionen, etwa im Bereich des Arbeitsmarktes, sollten die Mitglieder befragt werden.

Häupl als Koordinator ist für Mayr der Richtige

Mit Wiens Bürgermeister Michael Häupl als parteiinternen Koordinator zeigte sich Mayr einverstanden. Dies sei so vorbesprochen worden, es brauche jemanden, der „das koordiniert“ und da sei Häupl der Richtige. Derzeit würden die „Telefone glühen“. Häupl persönlich treffen würden jene Landesparteivorsitzenden, die „geografisch nicht so weit von Wien entfernt“ seien, so Mayr - mehr dazu in Faymann antwortet Kritikern (news.ORF.at, 3.5.2016).