Pitztal: Plan für Steinbockzentrum präsentiert

In St. Leonhard im Pitztal soll ein Steinbockzentrum entstehen. Der Architektenwettbewerb für dieses Projekt ist entschieden. Ein Innsbrucker Architektenteam gewann ihn. Das Zentrum wird 2,1 Millionen Euro kosten.

Im hinteren Pitztal lebt nach der Wiederansiedlung in den 50er Jahren die größte Steinwildkolonie der Ostalpen mit derzeit 1.000 Stück. Mit dem geplanten Steinbockzentrum soll den Tieren eine große Bühne gegeben werden. Oberhalb von St. Leonhard sollen nun ein Steinbock-Gehege angelegt werden, ein Lehrpfad und ein Ausstellungshaus.

Steinbock, Steinbockzentrum Modell

Rainer Köberl

Ein Modell des geplanten Baus

Von der Ausstellung ins Gehege

Den geladenen Wettbewerb hat das Innsbrucker Architekten-Team Köberl/Kröss gewonnen. Ihr Entwurf sieht eine Turmlösung aus rohem Beton vor. Über eine Brücke gelangt man von der Ausstellung direkt zum Gehege. Die Kosten von 2,1 Millionen Euro für das gesamte Areal will sich die Gemeinde mit Bund und Land teilen. Inhaltlich soll das Zentrum mit dem Naturpark Kaunergrat zusammenarbeiten.

Steinbock, Steinbockzentrum Modell

Rainer Köberl

Eine weitere Ansicht des Modells

Im Schatten der Landesjagd

Im April beschloss der Tiroler Landtag den Pachtvertrag für die Landesjagd im Pitztal 2019 nicht mehr zu verlängern. Die Repräsentationszwecke wurden von der Politik als nicht mehr zeitgemäß empfunden, zuletzt verursachte die Landesjagd 2016 einen Finanzierungsbedarf von rund 350.000 Euro - mehr dazu in Landesjagd steht auf der „Abschussliste“.

Dem Pitztal war angesichts des Rückzugs des Landes aus der Jagd eine andere Form der Förderung in Aussicht gestellt worden. Der Jägerverband forcierte eine Forschungsstätte, die Gemeinde St. Leonhard zeigte Interesse an einem Steinbockzentrum.