Ein Roboter lernt, menschlich zu denken

An der Universität Innsbruck arbeiten Informatiker derzeit an einem lernfähigen Roboter. Wie ein Kleinkind soll die Maschine einfache Arbeitsschritte selbst erlernen. In ein paar Jahrzehnten, so die Vision, könnte man Roboter dann auch im Haushalt einsetzen.

Das Ziel der Wissenschafter ist es, dem Roboter beizubringen, wie man selbständig lernt. Dabei orientieren sich die Informatiker an menschlichen Denkweisen von Kindern. „Die lernen auch zuerst ihre Hände kennen, dann tasten sie und greifen dann etwas bevor sie lernen, einen Turm zu bauen“, beschreibt Informatiker Emre Ugur den Forschungsprozess.

Roboter Robi Greifarme

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„Robin“ soll lernen, wie ein Mensch zu denken.

Die Programmierer bringen dem Roboter durch Simulationen am Computer bei, wie sich Objekte verhalten. Dann beginnt Robin diese übereinander zu stapeln.

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Unzählige Stunden wurden in die Programmierung des Roboters investiert. Was einfach aussieht, braucht viel Computerleistung und mathematisches Denken.

250.000 Euro teurer Roboter

Der Roboter besteht aus zwei Greifarmen, zwei Greifern mit taktilen Sensoren und einem Kopf. Zusätzlich braucht es zum Funktionieren mehrere Hardware-Controller, verschiedene Netzwerke, Computercodes, PC Workstations und etliche Kameras. Insgesamt kostet die hochtechnologische Maschine knapp 250.000 Euro. Robin, wie ihn seine Erbauer genannt haben, kann man am Freitag von 17.00 bis 24.00 Uhr im Rahmen der langen Nacht der Forschung am Technik Campus der Universität Innsbruck erleben.

Informatiker Justus Piater

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Informatiker Justus Piater forscht mit seinem Team an der Uni Innsbruck am lernfähigen Roboter.

Roboter als Alltagsgehilfen

Der Weg zu alltagstauglichen Robotern ist noch weit. In zehn bis zwanzig Jahren könnte man aber in Geschäften bereits einen Roboter kaufen, der etwa im Haushalt hilft, so eine Vision. „Der soll dann Geschirrspüler ein- und ausräumen und den Tisch decken. Dafür muss er eine Menge darüber verstehen, wie sich Objekte verhalten“, so Justus Piater.
Das Projekt an der Universität Innsbruck ist Teil des von der EU geförderten Forschungsprojektes Xperience. Nicht nur in Innsbruck arbeiten Informatiker daran, Robotern das Lernen beizubringen. Weltweit gibt es mehrere Forschungsgruppen, die Hightech-Maschinen menschlich machen wollen.

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