Rom protestiert gegen Brenner-Kontrollen

Die Bauarbeiten für die Grenzkontrollen am Brenner haben am Dienstag begonnen. Rom appellierte an die österreichische Regierung, auf das Grenzmanagement im Brenner-Bereich zu verzichten. Die EU-Kommission zeigte sich tief besorgt.

Die großen italienischen Tageszeitungen haben die Bauarbeiten am Brenner am Dienstag auf ihre Titelseiten gesetzt. Die „Repubblica“ spricht von einer Ohrfeige aus Wien für Italien. Der „Corriere della Sera“ schreibt den trockenen Titel: „Eine Grenze am Brenner“ und im Untertitel: „Alte Wunden werden aufgerissen“. Die Grenze ist ein Symbol für das Trauma der Südtiroler.

Ein „gravierender Fehler“

Italiens Staatssekretär für Europa-Fragen, Sandro Gozi, appellierte an die österreichische Regierung, auf das Grenzmanagement im Brenner-Bereich zu verzichten. Es widerspreche dem Sinn der europäischen Abkommen und der Freundschaft, die Italien mit Österreich verbindet. Der Bau einer Barriere am Brenner sei ein gravierender Fehler und ein Verstoß gegen die europäischen Regeln. Mit improvisierten Mauern würden keine Probleme gelöst.

Der für Flüchtlingsfragen zuständige Staatssekretär im italienischen Innenministerium, Domenico Manzione, zeigte sich zuversichtlich, dass es zu keiner Schließung des Brenners kommen werde. Bei einer Schließung wäre der wirtschaftliche Verlust groß. Die Grenze müsse offen bleiben, heißt es in dem Appell in Richtung Wien.

EU-Kommission tief besorgt über Österreichs Pläne

Die EU-Kommission hat sich am Dienstag „tief besorgt“ über Österreichs Pläne zur Schliessung der Brenner-Grenze zu Italien gezeigt. Eine Sprecherin erklärte in Brüssel, sollten diese Vorschläge tatsächlich umgesetzt werden, werde man die Angelegenheit „ernsthaft“ prüfen.

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