Flüchtlinge: Private Quartiergeber gesucht

Eine Kampagne der Plattform Rechtsberatung, des Diakonie Flüchtlingsdienstes und der Freedomseekers soll Flüchtlingen dazu verhelfen, privat aufgenommen zu werden. Soziallandesrätin Christine Baur (Grüne) unterstützt die Initiative.

Tiroler sollen ermutigt werden, für Flüchtlinge Zimmer bei Familien, in Wohngemeinschaften oder auch Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Angesichts des großen Bedarfs an Unterkünften für schutzsuchende Menschen stünden die Politik und Gesellschaft vor einer Herausforderung, der mit unterschiedlichen Strategien begegnet werden müsse, betonte Soziallandesrätin Baur. Je größer die Anzahl der Lösungsmöglichkeiten – von größeren Quartieren der Grundversorgung bis hin zu kleinen, privaten Unterkünften - desto flexibler könne agiert werden.

44 Tiroler haben Flüchtlinge aufgenommen

Seit November haben bereits 44 Tiroler Flüchtlingen ein privates Zuhause geboten, heißt es vonseiten der Diakonie. Finanziert wird das über die Grundversorgung. Der Mietzuschuss beträgt bei einer Einzelperson, die aufgenommen wird, höchstens 120 Euro, bei Familien maximal 240 Euro.

Private Aufnahme wird organisiert

Die Vermittlung privater Wohnraumangebote erfolgt über den Diakonie Flüchtlingsdienst. Am besten werde eine Beschreibung des angebotenen Wohnraums per E-Mail geschickt. Wichtig dabei sei es anzugeben, wie groß das Zimmer oder die Wohnung ist, wie viele Räume gemeinsam beziehungsweise separat genutzt werden und welche Möblierung vorhanden ist.

Yamen Abdulhameed (Freedomseekers), Irene Pilshofer (Plattform Rechtsberatung), LRin Christine Baur, Michael Kerber und David Geiger (beide Diakonie Flüchtlingsdienst)

Land Tirol/Sax

Yamen Abdulhameed (Freedomseekers), Irene Pilshofer (Plattform Rechtsberatung), LRin Christine Baur, Michael Kerber und David Geiger (beide Diakonie Flüchtlingsdienst)

Auch Auskünfte über Verkehrsanbindung, eventuelle Unterstützungsmöglichkeiten wie Deutschkurse und mögliche Befristungen des Wohnraumangebotes seien von Nutzen, erläutert Michael Kerber vom Diakonie Flüchtlingsdienst. Dort werden die Unterbringungsangebote in eine Datenbank gespeist und vermittelt. Auch um die Abmeldung von den Flüchtlingsunterkünften kümmert sich die Diakonie.

Flüchtlinge müssen nicht betreut werden

Der Quartiergeber übernimmt keinerlei Betreuungspflichten für die Menschen, die er aufnimmt, so David Geiger vom Diakonie Flüchtlingsdienst.

Der Beitrag, Flüchtlinge privat unterzubringen, biete die wertvolle Möglichkeit des intensiven Kennenlernens, der gelebten Integration und verhelfe auch zu einem vertieften gegenseitigen Verständnis, so Yamen Abdulhameed von den Freedomseekers, einer jener Organisationen, die die Kampagne betreuen.

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