Patscherkofel-Siegerprojekt vorgestellt

Nach der Übernahme des Patscherkofels durch die Stadt Innsbruck wird eine neue Bahn mit drei neuen Hochbauten errichtet. Das Siegerprojekt wurde mittels eines Architekturwettbewerbes gekürt und am Dienstagvormittag präsentiert.

Insgesamt soll der Neubau der Patscherkofelbahn rund 27 Millionen Euro kosten. Der Neubau der Bahn soll ein ganzheitliches Projekt am Berg darstellen. Tal- Mittel- und Bergstation werden neu errichtet. Die Pläne des Siegerprojektes vom Innauer-Matt Architektenbüro zeigen viel Beton und eine puristische Bauweise. Die Besucherbereiche sollen mit viel Glas und Holz gestaltet werden, dabei wird auf heimische Rohstoffe zurückgegriffen. Nachhaltigkeit soll im Vordergrund stehen.

Visualisierung der Patscherkofel-Bergstation

Innauer-Matt Architekten

Visualisierung der neuen Bahn

Mit dem Bau einer Bahn sollen sowohl Sommer- als auch Winterbetrieb gesichert sein, sagt Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI). Das Projekt umfasse eine neue Rodelbahn, eine Ausweitung des Speicherteiches mit einem Badebereich und werde barrierefrei sein. Mit den Grundstückseigentümern Stift Wilten, Agrargemeinschaft Igls und Patsch und einigen Privaten seien seit vergangenem Sommer Gespräche geführt worden, die laut Bürgermeisterin kurz vor dem Abschluss stünden. Im Sommer soll die Bauverhandlung stattfinden.

Generelles Radverbot am Patscherkofel?

Der Patscherkofel soll ein moderner Sportberg sein, aber ohne Single Trails für Mountainbiker auskommen. Das Radfahren stehe ansonsten in Tirol immer im Vordergrund und andere Funktionen würden eingeschränkt, das soll hier keinesfalls sein, so Oppitz-Plörer. Auf die Frage, ob es ein komplettes Aus für Radfahrer gebe, antwortete die Bürgermeisterin, man habe hier am Berg nicht die Möglichkeiten im entsprechenden Umfang, „wichtig ist, dass man nicht überall das Gleiche anbietet und das werden wir hier auch tun“. Die Frage, ob es damit ein generelles Radfahrverbot am Patscherkofel geben soll, wollte Oppitz-Plörer aber nicht beantworten.

Präsentation Siegerprojekt Patscherkofelbahn

IKM/Kuess

Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer und Stadtrat Gerhard Fritz (l.) präsentierten mit den beiden Architekten Sven Matt und Markus Innauer sowie Thomas Scheiber und Martin Baltes (v.l.) das Siegerprojekt für die Patscherkofelbahn.

Die neue Einseilbahn mit Zehner-Kabinen kostet rund 14 Millionen Euro, die drei Stationen zusätzlich zwischen zwölf und 13 Millionen. Die Freiheitlichten kritisierten die Investition deshalb als „Millionengrab“. Die Stadt Innsbruck hofft auf finanzielle Beteiligung der umliegenden Gemeinden und des Landes. Mit dem Bau der neuen Patscherkofelbahn soll im Frühjahr 2017 begonnen werden.

Restaurant in Talstation

In der Talstation ist ein Restaurant mit 120 Sitzplätzen im Inneren und rund 100 Plätzen auf einer Terrasse vorgesehen. Die Mittelstation soll das technische Herz der Seilbahnanlage werden, mit Platz für die Garagierung der Kabinen. In der Bergstation ist ein Restaurant mit 80 Sitzplätzen und eine Terrasse mit Rundumblick und weiteren 40 Sitzplätzen geplant. Räumlichkeiten des Betriebsbereiches, der Skischulen und der Lawinenkommission finden sich ebenfalls in der Bergstation.

Patscherkofelbahn

ORF

Alte Pendelbahn am Patscherkofel

Die Stadt hatte die Patscherkofelbahn 2014 vom langjährigen Eigentümer, ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel um 10,7 Millionen Euro retour gekauft. Der Innsbrucker Gemeinderat hatte den Neubau der Bahn Ende Oktober des vergangenen Jahres mehrheitlich beschlossen - mehr dazu in Stadt beschließt Neubau Patscherkofelbahn (tirol.ORF.at, 30.11.2015)

Bis 31. März können die 16 Projekte des Architekturwettbewerbes zum Neubau der Patscherkofelbahn noch besichtigt werden. Die Ausstellung ist kostenlos in den Innsbrucker Ursulinensälen zu sehen.