Weiter Suche nach geeignetem Bischof

Im Dom zu St. Jakob wird am Ostersonntag Administrator Jakob Bürgler den österlichen Gottesdienst feiern. Nach dem Wechsel von Manfred Scheuer nach Linz ist die Diözese Innsbruck immer noch ohne Bischof. Die Suche dauert.

Das Sondierungsverfahren für einen geeigneten Kandidaten für die Bischofsnachfolge laufe noch, berichtet Jakob Bürgler, der der Diözese Innsbruck so lange vorstehen wird, bis ein neuer Bischof ernannt ist. „Soweit ich informiert bin, ist die erste Phase der Befragung, der Einholung von Vorschlägen, abgeschlossen. Das Ergebnis wird jetzt nach Rom übermittelt. Es soll noch eine zweite Phase der Befragung erfolgen und daher rechne ich damit, dass der neue Bischof wahrscheinlich erst im Herbst ernannt werden wird.“

Neue Namen im Gespräch

Neuer Bischof könnte auch Bürglers Bruder Bernhard sein, dem Jesuitenprovinzial werden kirchenintern gute Chancen auf den Bischofssitz in Innsbruck eingeräumt. Auch der Name des St. Pöltner Weihbischofs Anton Leichtfried, der mit Manfred Scheuer in Freiburg studiert hat, wird immer wieder genannt, der Niederösterreicher könnte aber auch die Nachfolge von Klaus Küng antreten.

Glaubensvermittlung als zentrale Aufgabe

Administrator Jakob Bürgler beteiligt sich nicht an den Spekulationen, er vertraut darauf, dass Papst Franziskus eine gute Wahl treffen wird, denn auf den Neuen warten einige Herausforderungen, die wohl größte betrifft die Weitergabe des Glaubens: „Die Frage bewegt uns und treibt uns sehr um, wie es möglich ist, die junge Generation einzubinden in einen Weg des Glaubens. Und da erleben wir Abbrüche, die fundamental sind und die uns vor ganz neue Situationen stellen. Damit verbunden die Frage, wie wir in einer Gesellschaft, die immer vielschichtiger wird, wie wir da als Kirche die frohe Botschaft des Evangeliums einbringen können.“

Flüchtlinge: Ambivalenz in den Gemeinden

Was der Kirche aktuell noch unter den Nägeln brennt, sei der Umgang mit Flüchtlingen. Hier gelte es, Ängste und Vorurteile ab- und die humanitäre Hilfe auszubauen. „Wir erleben, dass in den Pfarrgemeinden sowie in den Gemeinden auch eine starke Zurückhaltung gibt, dass es Sorgen gibt, Ängste gibt. Andererseits gibt es viele Pfarren, Priester und Mitarbeiter, die sich stark engagieren im Bereich Flucht und Asyl.“

Rund 500 Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche sind laut Administrator Jakob Bürgler derzeit in kirchlichen Einrichtungen untergebracht. Man werde aber weiter nach geeigneten Quartieren suchen, um vor Krieg, Gewalt und Terror geflüchteten Menschen wieder zurück ins Leben zu helfen - das sei ja auch die Botschaft des Osterfestes.