Experten erwarten Borkenkäfer-Plage

Die Landesforstdirektion schlägt Alarm. Im Frühjahr erwacht in Tirols Wäldern der Borkenkäfer. Vom letzten Sommer liegt noch viel Schadholz im Wald. Nach dem relativ warmen Winter droht deshalb heuer eine Borkenkäferplage.

Das Jahr 2015 war für die Forstwirtschaft katastrophal. Durch Windwurf, besonders in den Bezirken Reutte, Kufstein, Kitzbühel und Innsbruck-Land sind rund 20 Millionen Euro Schaden entstanden. Jetzt drohen durch den Borkenkäfer erneut Millionenschäden.

Die Reste des Schadholzes vom Vorjahr sind ein Eldorado für Borkenkäfer. Der Klimawandel tut ein Übriges, denn nach einem milden Herbst und einem warmen Winter haben sich alle Hoffnungen zerschlagen, dass dem gefräßigen Käfer durch kräftigen Frost der Garaus gemacht würde. Die Landesforstdirektion appelliert eindringlich an alle Waldbesitzer und Waldaufseher, die Augen offen zu halten.

Borkenkäfer eigentlich wichtig für Ökosystem

Es gibt dutzende Arten von Borkenkäfern. Diese Insekten spielen grundsätzlich eine wichtige Rolle im Stoffkreislauf des Ökosystems Wald. Bei normalem Käfer-Aufkommen können sie gesunden Bäumen kaum etwas anhaben, kommt es zur Massenvermehrung, dann sind aber auch diese nicht vor dem Käfer sicher. Die Massenvermehrung des Borkenkäfers wird durch Fichtenmonokulturen begünstigt - mehr dazu in Mischwald statt Fichtenmonokulturen.

Schäden durch Borkenkäfer

dpa-Zentralbild/Martin Schutt

Die Larvengänge geben dem Buchdrucker seinen Namen. In einem Baum können sich zig-tausende Exemplare entwickeln, die dann als Käferschwarm ausziehen und weitere Bäume befallen.

In Tirol machen vor allem zwei Arten - der Buchdrucker und der Kupferstecher - der Forstwirtschaft immer wieder Probleme. Die Larven dieser Käfer ernähren sich von der saftführenden Rindenschicht eines Baumes und saugen sozusagen an dessen Lebensader. Die erste Generation der Käfer im Frühjahr allerdings entsteht vorwiegend in liegendem Holz.

Befallene Bäume fällen und entrinden

Befallene Bäume werfen oft grüne Nadeln ab, die Baumkronen werden braun, und weit oben in der Stammkrone tritt Harz aus. Das sind untrügliche Zeichen dafür, dass ein Baum umgeschnitten und entrindet werden muss. Die Borkenkäfer werden übrigens als erstes im Großraum Innsbruck fliegen, sagt Christian Schwaninger von der Landesforstdirektion. Durch den Föhn sind hier die Temperaturen höher als im Rest von Tirol. Und die Borkenkäfer sind ab 16 Grad Celsius richtig aktiv.

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