Natura 2000: EU mit Tirol unzufrieden

Aus Brüssel droht Ungemach für Tirols Umweltpolitik. Die Nominierungen und Nachnominierungen von Natura-2000-Gebieten zum besonderen Schutz sind der EU-Kommission zu wenig.

Nicht nur Tirol, auch die anderen Bundesländer nimmt die EU-Kommission in die Pflicht. Sie verlangt, dass Natura-2000-würdige Gebiete ordentlich ausgewiesen und nominiert werden.

In den vorliegenden Nominierungen ortet die Kommission allerdings qualitative Mängel, die Nominierungen seien unzureichend. Anfang April hätte ein Bewertungsseminar stattfinden sollen, das sagte die EU-Kommission jetzt kurzerhand ab. In fast jedem Bundesland findet sie Mängel in den Nominierungen, auch in Tirol.

Klage von Seiten der EU droht

Wie berichtet, waren hierzulande etwa der gesamte Verlauf der Osttiroler Isel nominiert worden - mehr dazu in Natura 2000: Ganze Isel nominiert, allerdings nur Teile des Kalserbachs oder der Schwarzach. Rund um das Fimbatal beim Piz Val Gronda in Ischgl wird weiter diskutiert aber nicht nominiert. Immer wieder hatte die EU Österreich und Tirol gemahnt, weitere Schutzgebiete auszuweisen. Mit den jetzt vorliegenden Nachnominierungen ist sie nicht zufrieden, jetzt droht eine Klage.

Der Umweltdachverband appelliert an die Bundesländer, das Ganze endlich zum Abschluss zu bringen und noch nicht erfolgte Nachnominierungen so schnell wie möglich zu erledigen. Kurz und knapp fiel die schriftliche Stellungnahme der zuständigen Tiroler Landesrätin Ingrid Felipe (Die Grünen) aus: Wenn es von der EU-Kommission einen präzisen Einwand zu den Nominierungsvorschlägen gebe, dann werde man sich das genau anschauen. Man lege Wert auf eine gute Abstimmung mit der Kommission, ließ Felipe am Freitag wissen. Sie bemerke allerdings eine Verschärfung des Tonfalls zwischen Wien und Brüssel in dieser Sache, die nicht sehr hilfreich sei.

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