Olaf Nicolai im Taxispalais
Im Zentrum der Ausstellung in der Innsbrucker Galerie im Taxispalais steht die titelgebende Arbeit „7 Postkarten für Innsbruck“, in der Nicolai den Postkartengruß mit der Musik verbinde, teilten die Verantwortlichen am Donnerstag im Rahmen einer Presseführung mit.
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In der Arbeit klinge bereits die Geschichte des barocken Palais Fugger-Taxis an, meinte der Künstler. Bis ins frühe 20. Jahrhundert befand sich im heutigen Ausstellungsort nämlich eine Poststation. „Die Übertragung von Nachrichten, die Differenz zwischen Versand und Ankunft und die Bedeutung von Zeit dabei, finden in der filmisch-skulpturalen Installation ein Echo“, erklärte Nicolai.
Sängerin schickt „sound postcards“
Über den Zeitraum der Ausstellung sollen in regelmäßigen Abständen von zehn Tagen sieben „sound postcards“ nach Innsbruck geschickt werden. Ihre Absenderin ist eine Sängern, die sich mit ihren selbstkreierten „Songs“ von verschiedenen Orten ihrer Reise meldet. Als Inspiration für die Lieder dienen ihre sieben Fotos von Steinschnitten, die Nicolai für die Ausstellung angefertigt hat. In der Galerien werden dann in einem eigens für die Ausstellung gebauten Kinosaal auf 35 Millimeter Film die „Postkarten für Innsbruck“ gezeigt.
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Die elementare Erfahrung von Raum, Zeit und Körperlichkeit hinterfragt Nicolai auch im Rest der Ausstellung, die die Galerie von 19. März bis 29. Mai präsentiert. Im ersten Raum befinden sich zwei auf dem Boden liegende Marmorplatten. „Die Besucher sind eingeladen, sich selbst auf die Platten zu stellen, am besten drei Minuten lang, um so zu beginnen die Zeit zu erfahren und selbst zur temporären Skulptur zu werden“, sagte Nicolai. Im zweiten Raum finden die Besucher den Stapel einer Publikation, die mitgenommen werden kann. Darin sind sogenannte „Movements“ zu lesen, Anweisungen aus dem Bereich der Lichttechnik und der Kameraführung.
Der dritte Raum wirft die Frage auf, inwiefern Tiere ein Verhältnis zu sich selbst oder gar reflexive Selbstkonzepte besitzen. Im vierten Raum treffen die Besucher schließlich auf ein Steinfeld, unter denen auch jene sieben aufgeschnittenen Geoden zu finden sind, die für die Filminstallation verwendet wurden.