Schwierige Suche nach Flüchtlingsunterkünften

Die Suche nach geeigneten Immobilien für Flüchtlinge ist oft schwierig. Vor allem in den Gemeinden am Land dauert die Suche nach passenden Unterkünften oft länger, da es auch um die Einbindung der Menschen in das Dorfleben geht.

So schnell wie in Ebbs/Waldeck geht es selten - dort entsprach das angebotene ehemalige Firmengebäude allen baulichen Bestimmungen: In so einem Fall können Flüchtlinge innerhalb von drei, vier Wochen einziehen. Verhandlungen um Gebäude sind aber meist langwieriger.

Die Immobilienabteilung der Tiroler Sozialen Dienste (TSD) ist laufend am Suchen. Vor allem auch in den ländlichen Gebieten, wo es auch um die Einbindung in das Dorfleben geht, sagt Georg Mackner von der Flüchtlingskoordination des Landes. Man stehe auch mit einigen Landgemeinden in Kontakt. Die Finalisierung sei in den Landgemeinden noch nicht gegeben. Gesucht seien vor allem ehemalige Frühstückspensionen, Gasthäuer oder auch Privathäuser wie etwa das klassische österreichische Giebeldachhaus aus den 70er Jahren.

Studiogast: Pastoraltheologe Paul Zulehner

Er sprach am Mittwoch in „Tirol heute“ über die Angst der Bevölkerung vor Flüchtlingen. Dieses Thema ist auch Inhalt seines neuen Buches.

Land bezahlt ortsübliche Miete

Dafür müssten einige Kriterien erfüllt sein. So müssten die Fluchtwege passen, ausreichend Warmwasser vorhanden sein, Sicherheitsvorkehrungen - wie etwa Brandschutz – müssten erfüllt sein. Die Miete, die das Land dafür bezahlt, entspricht der Ortsüblichkeit – etwaige bauliche Adaptierungen muss jedoch der Vermieter bezahlen.

Parallel dazu sucht auch der Bund, der ab einer gewissen Größe zuständig ist, in Tirol laufend nach Gebäuden. In einer Unterbringung des Bundes bleiben die Menschen oft auch nur wenige Tage. Gernot Maier vom Bundesinnenministerium sucht auch nach Grundstücken für Containersiedlungen nach dem Vorbild Innsbruck-West. Der Bedarf könnte laut Maier nach der Schließung der Balkanroute bald steigen.

Traglufthalle

ORF

TSD hofft auf Traglufthalle in Innsbruck-Mühlau

Trotz heftiger Kritik, wonach Traglufthallen gesundheitsgefährdend und damit als Unterbringungsort für Flüchtlinge ungeeignet seien, hofft man bei den Sozialen Diensten, dass das Projekt für eine weitere Traglufthalle in Innsbruck-Mühlau realisierbar ist Zweite Traglufthalle wird errichtet. Die Herbergssuche für Flüchtlinge in Tirol geht weiter – Land und Bund suchen weiter, doch die passenden Gebäude und Grundstücke sind nicht so leicht zu finden.

Wie die Realität Goodwill unterläuft

Unter Umständen scheitert ein geeignetes Quartier am falschen Timing: Wenn sich im Ort Widerstand regt, bevor eine Unterbringungsmöglichkeit überhaupt auf ihre Eignung überprüft ist, kann das das Vorhaben zum Kippen bringen. In anderen Fällen ist das Land mit überzogenen Mietforderungen konfrontiert - mehr dazu in Der schwierige Weg zum Asylquartier. Erschwert wird die Belegung von Quartieren durch den Umstand, dass Konflikte aus der Heimat auch in Tirol ausgetragen werden.

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