Hofburg-Kandidaten sammeln Unterschriften
Das Sammeln der notwendigen 6.000 Unterstützungserklärungen sei auch auf heimatlichem Tiroler Boden „keine gmahde Wies’n“, befand Alexander Van der Bellen, dessen Auftritt Dienstagvormittag auf der Maria Theresienstraße vor den Rathaus-Galerien von großer medialer Begleitung versehen war.
APA/Expa/Johann Groder
Van der Bellen will als parteiübergreifender Kandidat gelten, erklärt er im Gespräch mit ORF-Tirol-Chefredakteur Christoph Sailer. „Mir war es wichtig, dass ich zuerst meine Kandidatur erkläre und die Grünen dann sagen, dass sie mich unterstützen. Aber, mein Gott, alle Kandidaten müssen von irgendeiner Organisation oder Geldgebern unterstützt werden, das gilt auch für mich.“ Würde er gewählt, wäre es „eine Sensation und nach 70 Jahren rot und schwarz mal eine Abwechslung in diesem Amt“, so Van der Bellen.
Obergrenze verfassungsrechtlich nicht unbedenklich
Zu den geplanten Barrieren an der Brennergrenze befragt sagt Van der Bellen: „Das tut weh, Nord- und Südtirol dürfen und sollen nicht getrennt werden. Ich verstehe, dass man im Zuge des Flüchtlingsdramas versucht, das Ganze zu steuern, Personalien aufzunehmen und ähnliches. Aber ich hoffe sehr, dass nicht eine neue Grenze eingezogen wird.“
Bei der von der Innenministerin eingeführten Flüchtlingsobergrenze bezweifelt Van der Bellen, „dass man so ein Gesetz verfassungsrechtlich unbedenklich formulieren“ kann. Und weiter: „Es geht selbstverständlich nicht, dass Österreich, Schweden und Deutschland diesen Flüchtlingsstrom allein bewältigen. Ich glaube, es kann eine europäische Lösung geben, vielleicht mit mildem Druck gegenüber jenen Staaten die sich bislang weigern, sich solidarisch zu beteiligen. Solidarität ist ja keine Einbahnstraße.“
Khol erhält Rückendeckung von Tiroler ÖVP
Auch Andreas Khol, Präsidentschaftskandidat der ÖVP, startete das Sammeln am Dienstag in Innsbruck. Auf Einladung der Tiroler VP-Frauen stand er zunächst gemeinsam mit seiner Gattin Heidi in seinem „Stammcafé“ Café Central Interessierten Rede und Antwort, um dann eine Gruppe Unterstützer ins Meldeamt im Rathaus zu begleiten. In die Stichwahl kommen und dann zu gewinnen ist das deklarierte Ziel von Andreas Khol - mehr in Tiroler Duell für Khol nicht unwahrscheinlich.