Rum: Drei gegen Langzeitortschef Kopp

Rums Bürgermeister Edgar Kopp kandidiert mit 77 Jahren erneut. Das SPÖ-Urgestein regiert seit fast 30 Jahren in der Marktgemeinde und ist nicht amtsmüde. Bei vier Wahlen schlug er seine Herausforderer schon beim ersten Wahlgang.

In Tirol gibt es kaum eine Gemeinde, in der so viele Wahlplakate hängen wie in Rum bei Innsbruck. Vor allem das Bild von Bürgermeister Edgar Kopp, pensionierter Kripo-Beamter, ist allgegenwärtig. Fast 30 Jahre lang regiert Kopp nun schon in der rund 9.000 Einwohner zählenden Marktgemeinde Rum. Seit der letzten Wahl tut er dies mit absoluter Mehrheit.

Nun will es das rote Urgestein nochmal wissen. Er sei voller Schaffensdrang. In den vergangenen Wahlschlachten hat Kopp bisher noch alle seine Herausforderer hinter sich gelassen.

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Bürgermeister Edgar Kopp

Er sei 1987 Bürgermeister geworden. Damals sei er vom Gemeinderat gewählt worden, dann viermal in Folge im ersten Wahlgang von der Bevölkerung. Das erwarte er sich wieder.

„30 Jahre im Amt macht in gewisser Weise blind“

Dass ihr Gegner nicht leicht zu knacken sein wird, wissen auch die anderen Bürgermeisterkandidaten. Franz Saurwein von der ÖVP-Liste „Zukunft Rum“ stellt sich der Herausforderung. Wenn jemand 30 Jahre in dem Amt sei, werde man in gewisser Weise etwas blind und verliere möglicherweise den Blick für das Wesentliche, meint Saurwein.

Grüne mit Kritik am Führungsstil Kopps

Den Grünen missfällt vor allem Kopps Führungsstil. Der Bürgermeister regiere mit seiner absoluten Mehrheit auch absolut, so der Vorwurf der Grünen. Dinge würden hinter verschlossenen Türen vorbereitet und dann zwar kurz in den Ausschüssen besprochen, aber dann im Gemeinderat von Kopps Fraktion mehr oder weniger durchgewunken, kritisiert der Bürgermeisterkandidat der Grünen, Bernhard Kirchebner.

„Das neue Rum“, FPÖ und „Liste ZukunftsfoRum“

Weiterer Herausforderer und neu auf dem Rumer Politparkett ist der Unternehmer Josef Karbon mit der Liste „Das neue Rum“. Seine Liste sei die einzige unabhängige. Im Mittelpunkt der Interessen seiner Bewegung stehe der Rumer Gemeindebürger. Die Rumer Freiheitlichen treten mit Jürgen Mayer an. Die junge „Liste ZukunftsfoRum“ koppelt mit der Bürgermeisterliste.

Sollte Kopp gewinnen, wäre er der älteste Bürgermeister Tirols. Ob er die gesamte Amtsperiode durchmacht, will er jedoch nicht verraten. Er kenne sein Ziel, aber das gebe er niemandem preis.