Auch diesmal wieder Frauenlisten

Bei der Gemeinderatswahl im Jahr 2010 sind in fünf Tiroler Gemeinden reine Frauenlisten angetreten. Auch diesmal gibt es einige männerfreie Listen. In Kundl ist das Antreten einer reinen Frauenliste bereits fix.

In St. Veit im Defereggen, Niederndorferberg, Kematen, Hatting und Tösens sind bei der letzten Gemeinderatswahl im Jahr 2010 Listen mit ausschließlich Frauen als Kandidatinnen angetreten. Erst in einer Woche steht fest, wie viele Frauenlisten es für die heurige Gemeinderatswahl am 28. Februar geben wird. Am 18. Februar werden die Listen in der jeweiligen Gemeinde öffentlich ausgehängt.

Frauenliste in Kundl bereits fix

Fix ist bereits, dass in Kundl mit der Liste „Kundler Frauen“ eine reine Frauenliste antreten wird. Im Kundler Gemeinderat sind bisher nur zwei von insgesamt 15 Mandataren Frauen. Die „Kundler Frauen“ wollen dies ändern.

Helene Astner

ORF

Helene Astner

Die Spitzenkandidatin der Frauenliste in Kundl, Helene Astner, sagt, dass die Kandidatinnen aus allen politischen Lagern kommen, man wolle sich und die weibliche Sicht der Dinge überall einbringen. Einen eigenen Bürgermeisterkandidaten habe man sich im ersten Anlauf noch nicht zugetraut, man unterstütze deshalb den Bürgermeisterkandidaten der ÖVP. Astner rechnet außerdem auch mit Stimmen von Männern für die „Kundler Frauen“.

Karlhofer: „Starkes Signal“

Politikwissenschafter Ferdinand Karlhofer sagt zu den Erfolgsaussichten für solche Listen: „Reine Frauenlisten sind eine Seltenheit. Auch wenn die Bevölkerung zur Hälfte aus Frauen besteht, sind nur 15 Prozent der Gemeindevertreter Frauen. Das ist eine krasse Dissonanz. Es ist sicher ein starkes Signal, wenn Frauen mit einer eigenen Liste antreten.“