Wind bringt teils große Lawinengefahr
Die Lawinengefahr in den Tiroler Tourengebieten wurde auch am Dienstag verbreitet als „erheblich“ eingestuft und zwar der obere Bereich dieser Gefahrenstufe. Der stürmische Südwestwind würde weiterhin für ungünstige Tourenverhältnisse sorgen, teilten die Experten des Lawinenwarndienstes mit. Oberhalb von 2.000 Metern herrschte Stufe drei der fünfteiligen Skala.
Vor allem frische Triebschneeansammlungen seien störanfällig und könnten zumeist schon durch geringe Zusatzbelastung als Lawine ausgelöst werden. In den inneralpinen Tourengebieten entspreche die Auslösewahrscheinlichkeit von Lawinen teilweise auch der Stufe vier.
Gefahr kann noch ansteigen
Mit dem stärker werdenden Südwestwind wird die Lawinengefahr im Tagesverlauf noch ansteigen, warnt Rudi Mair vom Lawinenwarndienst. Die Tourenmöglichkeiten seien dadurch eingeschränkt, Skitouren und Variantenfahrten benötigen große Erfahrung in der Beurteilung der Lawinensituation, so Lawinenexperte Mair.
Risiko: Die Übergänge
Besondere Vorsicht erfordern die Übergänge von viel zu wenig Schnee, denn der schlechte Aufbau der Altschneedecke sei für Unerfahrene in diesem Winter sehr schwer zu erkennen, meinen die Experten. Die Gefahrenstellen würden in steilen Hängen aller Richtungen oberhalb von etwa 2.000 Metern liegen. In den Übergangsbereichen von viel zu wenig Schnee sei deshalb besondere Vorsicht geboten.
Viel Neuschnee würde Entspannung bringen
Zur Entspannung der prekären Lawinensituation würden vor allem starke Schneefälle beitragen, erläuterte der Leiter des Lawinenwarndienstes, Rudi Mair. Diese würden für eine kompakte, dringend notwendige Schneeschutzschicht sorgen, die derzeit aufgrund des schneearmen Winters nicht gegeben sei. Rund ein Meter Neuschnee sei dafür erforderlich. Einmal mehr erneuerte Mair hierbei auch seine Forderung nach einer Umbenennung der Warnstufen der fünfteiligen Gefahrenskala - mehr dazu in Untersuchungen am Lawinenkegel abgeschlossen
Erst am Samstag sind fünf Menschen bei einem Lawinenunglück in der Wattener Lizum ums Leben gekommen.