Neue Hoffnung bei Hepatitis-Therapie
Außer einer Lebertransplantation gibt es bis heute keine wirksame Therapie. Lebertransplantationen kämen aber nur in wenigen Fällen in Frage, heißt es in einer Aussendung der Medizinischen Universität Innsbruck am Donnerstag.
Alkoholkranke Menschen betroffen
Eine akute alkoholische Hepatitis tritt laut dem Innsbrucker Gastroenterologen Herbert Tilg bei einer schweren Alkoholerkrankung auf, wenn die Leber bereits vorgeschädigt und das Gewebe vernarbt ist. Derzeit wird in solchen Fällen Kortison eingesetzt, die Entzündung könne aber dadurch nicht gestoppt werden.
MUI
In einer wissenschaftlichen Arbeit haben Innsbrucker Wissenschaftler nun untersucht, welcher Mechanismus zu dieser schweren Leberentzündung führt. Schon bisher war bekannt, dass die Leber bei einer derartigen Leberentzündung von gewissen weißen Blutkörperchen, den neutrophilen Granulozyten, überschwemmt wird und dass ein gewisses Eiweiß (LCN2) dabei eine wichtige Rolle spielt, berichtet Erstautorin Verena Wieser.
Versuche mit Mäusen geben Hoffnung
Die Innsbrucker Forscher verglichen nun das Lebergewebe von Alkohol-Hepatitis Patienten mit Lebergewebe von Patienten mit nicht-alkoholischer Fettleber und stellten fest, dass LCN2 nur im Gewebe von Alkohol-Hepatitis Patienten reichlich vorhanden ist.
MUI/V.Wieser
In Versuchen an Mäusen konnten die Wissenschaftler auch zeigen, dass die Blockade des Eiweißes LCN2 die Überschwemmung der Leber mit neutrophilen Granulozyten weitgehend verhindert. Laut Tilg dürfte damit „ein neuer und innovativer Therapiezugang für dieses späte und mit hoher Mortalität assoziierte Stadium der Alkoholerkrankung gefunden sein.“