Polizei wehrt sich gegen Zensurvorwürfe

Den Vorwurf, dass Straftaten von Asylwerbern von der Polizei verschwiegen werden, weist Landespolizeidirektor Helmut Tomac entschieden zurück. Anlass war ein Raubüberfall in Kufstein von afghanischen Asylwerbern, der nicht an die Presse weiter gegeben worden ist.

Fünf afghanische Asylwerber hatten am 22. Jänner die Unterkunft von drei Landsmännern gestürmt. Mit einem Messer und einer Pistole bewaffnet sollen die Verdächtigen die Männer bedroht und beraubt haben. Dieser Vorfall sei nicht für die Presse, heißt es in einem der „Kronen Zeitung“ vorliegenden internen Schreiben der Polizei. Angesichts dessen stellt sich die Frage, ob Straftaten von Asylwerbern verschwiegen werden.

Tomac nennt verschiedene mögliche Gründe

Die Polizei berichtet der Presse mehrmals täglich über große und kleine Vorfälle - Verkehrsunfälle, Körperverletzunge, Diebstahl, Betrug, Suchtgifthandel etc. Der Vorwurf, Straftaten von Asylwerbern verschweigen zu wollen, entbehre jeglicher Grundlage, heißt es von Seiten der Polizei. „Wir differenzieren nicht zwischen inländischen Tatverdächtigen und fremden Tatverdächtigen. Es gibt aber laufende Ermittlungen als Begründung, es gibt Opferschutzinteressen als Begründung, es gibt aber auch das Interesse von Angehörigen, wie bei Suiziden, als Begründung, wann ein Sachverhalt noch nicht für die Presse geeignet ist“, begründet Landespolizeidirektor Helmut Tomac Montagnachmittag gegenüber dem ORF Tirol.

Im aktuellen Fall seien die Ermittlungen noch im Laufen gewesen und zeitgleich mehrere Hausdurchsuchungen geplant gewesen. „Diese Amtshandlung war durch diese Berichterstattung massiv gefährdet“, so Tomac weiter. „Es ist auch unsere Aufgabe, nicht zu polarisieren und objektivierend einzusschreiten und für Sicherheit zu sorgen“, erklärt der Landespolizeidirektor weiter.