Tirol bekommt Zuschlag für Straßen-WM

Am Montag hat Tirol den Zuschlag für die Rad-Straßen-Weltmeisterschaften für Oktober 2018 erhalten. Tirol erfüllte die Wünsche des Weltradverbandes (UCI) nach einer Strecke mit schwierigen Anstiegen.

Tirol steht das nächste Sport-Großereignis ins Haus. Zwischen der Biathlon-WM 2017 in Hochfilzen und der Nordischen Ski-WM 2019 in Seefeld sollen dort im Oktober 2018 die Rad-Straßen-Weltmeisterschaften in Szene gehen. Montagmittag gab das Management-Komitee des Weltverbandes (UCI) Innsbruck als Ausrichter der Titelkämpfe bekannt.

Politiker zeigten sich erfreut

„Wir freuen uns über den Zuschlag und werden eine interessante, abwechslungsreiche und spannende WM durchführen“, kommentieren Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) die Entscheidung.

Wie die WM-Streckenführung 2018 aussehen wird, steht noch nicht fest. Die Starts werden über die Regionen verteilt. Gespräche mit infrage kommenden Regionen wurden bereits aufgenommen. „Wir bieten alles, was das Radlerherz begehrt. Das wollen wir zeigen“, erklären die Sportreferenten von Land und Stadt, LHStv Josef Geisler (ÖVP) und Vizebürgermeister Christoph Kaufmann (FI).

Freude bei den Radprofis

Die österreichischen Radprofis reagierten hocherfreut auf die Vergabe. Allen voran der Tiroler Stefan Denifl, der auf Twitter von „wundervollen Neuigkeiten“ schrieb. „Der österreichische Radsport kann stolz sein, die WM auszurichten“, meinte Marco Haller.

UCI-Präsident Brian Cookson verwies auf die schwierige Strecke in den Tiroler Bergen. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass Innsbruck einen tollen und anspruchsvollen Kurs für die Fahrer bieten wird, genauso wie eine wundervolle, einzigartige Kulisse für die Zuschauer“, betonte Cookson.

UCI will WM auf Strecke mit schweren Anstiegen

Nach eher flachen Kursen für das Straßenrennen der Elite in Richmond (USA/2015), Katar (2016) und Bergen (NOR/2017) erfüllt die Tiroler Olympiastadt perfekt den UCI-Wunsch nach einer Strecke mit schwierigen Anstiegen. Bürokratische Hürden hatten aber die schon für Herbst 2015 geplant gewesene Vergabe verzögert - mehr dazu in Vergabe der Rad-WM 2018 vertagt. Auch an den Tagen vor der Sitzung des UCI-Management-Komitees am Rande der Cross-WM in Heusden-Zolder (Belgien) gab es noch Gespräche über Vertragsinhalte.

Für die Bewerbung hatten sich auch die Touristiker um Josef Margreiter, Chef der Tirol Werbung, ins Zeug gelegt. Denn die Straßen-WM lockt nicht nur viele Tausend Zuseher zu den Rennen, sondern weckt davor und danach auch bei der großen Zahl von Rad-Urlaubern Interesse.

Elf Rennen mit Ziel in Innsbruck

Für die Titelkämpfe wurde ein Budget von zehn bis zwölf Millionen Euro veranschlagt. Das Konzept der WM-Bewerber sieht vor, dass die insgesamt elf Rennen in Partnerorten starten und im Innsbrucker Zentrum auf dem Platz zwischen Hofburg und Landestheater enden. Die Straßenrennen sollen nach einer Anfahrt aus dem Umland auf den WM-Kurs geführt werden. Die Verträge mit den Partnergemeinden sind aber noch nicht fixiert.

Österreich war bisher zweimal Gastgeber von Straßen-Weltmeisterschaften. Schauplätze waren 1987 die Region Villach/Faakersee und 2006 Salzburg.

Geisler: Mehrere Radveranstaltungen

Mit der Durchführung der Rad WM im Jahr 2018 wird Tirol in den nächsten Jahren auch zum Austragungsort anderer hochrangiger Radsportveranstaltungen der UCI. Es sollen weitere internationale Wettkämpfe in verschiedenen Disziplinen in Tirol stattfinden. „Wir haben mit der UCI ein Paket geschnürt, mit dem sich Tirol auf der Straße oder im Gelände als Radsportland in all seiner Vielfalt präsentieren kann“, so Geisler.