Tiroler Duell für Khol nicht unwahrscheinlich

Bundespräsidentschaftskandidat Andreas Khol hat sich am Donnerstag den Fragen der Tiroler Journalisten gestellt. Dabei hält er es für nicht unwahrscheinlich, dass er sich mit Alexander van der Bellen in einer Stichwahl duelliert.

In die Stichwahl kommen und dann gewinnen, ist das deklarierte Ziel von Andreas Khol. Drei Tage nach seiner Ernennung als Bundespräsidentschaftskandidat für die ÖVP hat er in seiner Heimat Innsbruck den Vorwahlkampf eröffnet.

Khol will "Bürgerpräsident sein

In einer Zeit, die unsicherer geworden sei und in der Europa viele Probleme habe, wolle er ein Bürgerpräsident sein. „Die Menschen haben Angst. Sie fürchten Instabilität und dass alles, was uns lieb geworden ist, den Bach runtergeht“, meinte er. Es gebe einen „Meinungsdruck, unter dem sich die Menschen krümmen“. Die Kölner Ereignisse hätten das Misstrauen der Menschen verstärkt, „von denen da oben angelogen“ zu werden. „Ich will ein Sprachrohr der sich unverstanden Fühlenden sein“, sagte der frühere ÖVP-Klubchef.

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In der ÖVP-Zentrale in Innsbruck erklärte Andreas Khol, weshalb er sich diese Kandidatur „antue“.

Khol gibt sich gute Chancen

Khol präferiert offenbar eine mögliche Stichwahl gegen Alexander van der Bellen. Über ein solches „Duell der zwei Tiroler“ würde er sich freuen, sagte Khol am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Zudem erklärte er, „alles tun“ zu wollen, einen von Experten prognostizierten Lagerwahlkampf zu vermeiden.

„Ich glaube, ganz gute Chancen zu haben, in die Stichwahl zu kommen und diese zu gewinnen“, zeigte sich Khol einmal mehr optimistisch. Als größten Konkurrenten wollte er Van der Bellen nicht bezeichnen. Es handle sich um einen „respektablen Mitbewerber“. Österreich sei überhaupt ein „glückliches Land“, denn es würden Persönlichkeiten kandidieren, die in ihrem Leben etwas zustande gebracht hätten, meinte der frühere Nationalratspräsident bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) nach dem Parteivorstand der Tiroler Volkspartei. Dort wurde dem in Südtirol und Innsbruck aufgewachsenen Khol laut Platter „einstimmig die volle Unterstützung“ zuteil.

Grüne: „Khol stets auf der falschen Seite“

Scharfe Kritik am ÖVP-Kandidaten Andreas Khol kam am Donnerstag von den Tiroler Grünen. Andreas Khol sei immer auf der falschen Seite der Geschichte gestanden, sagt Klubobmann Gebi Mair. Egal ob es um die Atomkraft Anfang der 1980er-Jahre, um gleichgeschlechtliche Partnerschaften oder um die Missbrauchsskandale der Kirche in den 1990er-Jahren gegangen sei. Khol repräsentiere das Tirol vergangener Tage, so Mair.