Kaminbrände durch falsches Heizen

Fehler beim Einheizen führen in Tirol derzeit häufig zu Kaminbränden. In der Nacht auf Dienstag musste die Feuerwehr in Jerzens ausrücken, am vergangenen Sonntag in Tannheim und am Samstag in Kartitsch.

Über die Feiertage wird derzeit besonders gerne der Kamin angeworfen, aber nicht jeder weiß genau, wie das richtig gemacht wird. Nicht in jedem Fall endet ein Brand, der von einem Ofen oder einem Kamin ausgeht mit einem Vollbrand des ganzen Hauses. Erst im vergangenen September brannte ein Holzhaus in Hart im Zillertal aber völlig ab – mehr dazu in Neues Holzhaus niedergebrannt.

Brennendes Holzhaus

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Das neugebaute Holzhaus brannte vollständig nieder

Fachleute warnen dringend davor, an Öfen, Kaminen und Heizrohren selbst zu reparieren und herumzubasteln. Auch nicht geprüfte, vermeintliche Billigware aus dem Internet birgt Gefahren. Nur moderne und geprüfte Kachel- oder Schwedenöfen bieten größtmögliche Sicherheit und verursachen verhältnismäßig niedrige Schadstoffe für die Umwelt.

Kaminkehrer erkennt falsches Heizen

Wartung und sachgemäße Pflege sind unumgänglich und in Österreich auch Pflicht. Rudolf Rohowsky ist Ausbildungswart der Kaminkehrer, er sagt, ein Kaminkehrer erkenne im Haus am Kamin und an den Öfen, ob richtig oder falsch geheizt worden sei.

Wer richtig einheizt, verwendet mindestens zwei Jahre getrocknetes Holz, nur so große Scheite wie sie gut in den Brennraum passen und nicht zu viele auf einmal. Angezündet wird der Holzstapel von oben nach unten. So entsteht am wenigsten Rauch und das Feuer brennt am längsten.

Feuer im Ofen

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Vom Feuer geht eine besondere Wirkung aus

Kartons, Geschenkpapier oder ausgetrocknete Adventkränze und Weihnachtsbäume gehören nicht in den Ofen. Plastik oder mit Lack behandeltes Holz natürlich auch nicht. Der Innungsmeister der Kaminkehrer, Helmut Wilhelm sagt, ein Teil des Rauches gehe in die Umwelt hinaus und verpeste in erster Linie die Nachbarschaft. Die Rückstände könnten mit einem Funken wieder entzündet werden und dann brenne der Brennstoff im Kamin weiter.

Bei Föhn häufiger Kaminbrände

Auch die Witterung draußen spielt beim Einheizen eine Rolle. Bei Föhn oder mildem Wetter wie in diesem Winter heißt es aufpassen. Bei Föhn würden in den Kamin Funken mitgerissen und die würden dann im Kamin die brennbaren Rückstände entzünden, sagt Wilhelm.

Einen Ofen einzuheizen erfordert Fachwissen und Geduld. Viel falsch machen können sogenannte Sonntagsheizer aber genauso Traditionalisten, die sich nicht belehren lassen wollen. Grundsätzlich gilt, dass ein offenes Feuer immer im Auge behalten werden muss, damit aus der gemütlich flackernden Flamme nicht ein Brand wird.