20 Jahre Haft im Mordfall Mühlbachl

Der Mordprozess im Fall eines im vergangenen Dezember in seinem Haus in Mühlbachl im Wipptal erstochenen 39-jährigen Tirolers hat am Donnerstag mit einem Schuldspruch geendet. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der 25-jährige Angeklagte wurde wegen Mordes zu 20 Jahren Haft verurteilt. Sieben der acht Geschworenen befanden den Angeklagten schuldig.

Dem 25-Jährigen wurde vorgeworfen, seinen Bekannten durch die Zufügung massiver Stichverletzungen vorsätzlich getötet zu haben. Der Angeklagte hatte sich zu Prozessbeginn vergangene Woche vor Richterin Verena Offer nicht schuldig bekannt. Er habe das Opfer zwar an jenem Abend zu Hause besucht, sei nach einer halben Stunde jedoch wieder gegangen, hatte der gebürtige Slowake, der seit Ende 2012 in Österreich lebt, gesagt.

Belastende Spuren am Tatort

Staatsanwältin Birgit Unterguggenberger hob in ihrem Schlussplädoyer erneut die sichergestellten Fingerabdrücke, Fußspuren und DNA-Spuren des Angeklagten hervor: „Die Fingerabdrücke konnten von dem Sachverständigen eindeutig dem Angeklagten zugeordnet werden und auch die Fußabdrücke waren laut der Gutachterin zwanglos mit den Vergleichsabdrücken des Beschuldigten in Einklang zu bringen.“ Außerdem würden die am Tatort gefundenen DNA-Spuren des 25-Jährigen eindeutig beweisen, dass der Angeklagte für den Mord verantwortlich sei, so die Staatsanwältin.

Für Verteidigung nicht alle Spuren ausgewertet

Verteidiger Hermann Rieder hingegen bemängelte das Ermittlungsverfahren. „Es gibt viele Spuren am Tatort, die nicht eindeutig zugeordnet werden konnten“, meinte der Rechtsanwalt. Außerdem weise das Opfer die selbe Zehenstellung auf wie sein Mandant, weshalb die blutigen Fußabdrücke auch vom 39-Jährigen stammen könnten. Darüber hinaus seien gefundene Mikrospuren und auf der Leiche sicher gestellte „helle Haare“ nicht ausgewertet worden.

Beweisanträge der Verteidigung abgelehnt

Nach längerer Beratung lehnte das Gericht die Anträge der Verteidigung ab. Kurz nach 17.30 Uhr gingen die Plädoyers von Staatsanwalt und Verteidiger zu Ende. Die Geschworenen zogen sich dann zur Beratung zurück.

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