Prozess um zwangsversteigertes Haus

Ein pikanter Fall ist am Donnerstag am Innsbrucker Landesgericht verhandelt worden. Es ging um ein zwangsversteigertes Privathaus in Kitzbühel, das einem in Konkurs geschlitterten Kleinunternehmer gehörte.

Der Unternehmer klagte die Stadtgemeinde auf über 300.000 Euro Schadenersatz, weil sein Haus weit unter dem Wert verkauft worden sei. Das Einfamilienhaus, um das es geht, liegt im Kitzbühler Stadtteil Sonngrub. Hier befindet sich ein Siedlungsprojekt der Stadt, damit einheimische Familien leistbare Gründe erwerben können. Die Käufer müssen dabei der Stadt vertraglich ein Vorkaufsrecht einräumen.

Stadt lehnte ab

Auch Kleinunternehmer Johann Reiter ließ sich dort nieder, kam aber 2013 in finanzielle Turbulenzen und musste das Haus notverkaufen. Er suchte bei der vorkaufsberechtigten Stadtgemeinde darum an, die wiederum lehnte ab, hat aber auch das Vorkaufsrecht nicht in Anspruch genommen. Reiter musste Konkurs anmelden, das Haus wurde auf Betreiben der Kitzbühler Sparkasse zwangsversteigert.

Das Haus kam für den Ausrufepreis von 850.000 Euro unter den Hammer, weit unter dem Verkaufspreis, den Reiter hätte erzielen können. Er klagt nun die Stadt auf über 300.000 Euro an Schadenersatz. Ersteigert wurde das Haus in der Einheimischensiedlung von einem Deutschen, der es kürzlich um 2,2 Millionen Euro zum Verkauf angeboten hat.

Der Zivilprozess wurde am Donnerstag vertagt, weil ein wichtiger Zeuge sich entschuldigt hat. Der Fall wird vermutlich im März fortgesetzt.

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