Rätselhafter Todesfall: Lenker ausgeforscht

Die Polizei hat einen zunächst rätselhaften Todesfall in der Wildschönau klären können. Die Beamten forschten über kleinste Autoteile einen 38-jährigen Einheimischen aus, der den 22-jährigen Mann angefahren haben soll.

Am 24. Oktober wurde ein 22-jähriger Wildschönauer nach einem Lokalbesuch bewusstlos in einem Straßengraben gefunden. Wenige Stunden später starb er an seinen schweren Kopfverletzungen, die nach außen hin nicht sichtbar waren. Das Landeskriminalamt schloss zunächst weder einen Unfall noch Fremdverschulden aus - mehr dazu in: LKA ermittelt nach Tod eines 22-Jährigen.

Lenker ließ Pkw in Deutschland reparieren

Das Landeskriminalamt konnte jetzt einen 38-jährigen Einheimischen ausforschen, der den jungen Tiroler mit dem Pkw touchierte aber weiterfuhr. Die Ermittler fanden im Bereich des Fundorts kleinste Teile eines Autoscheinwerfers. In mühevoller Kleinstarbeit gelang es, die Teile einem Autotyp zuzuordnen und 50 Fahrzeuge aus der Umgebung zu identifizieren. Über die Autokonzernzentrale fand man heraus, dass ein Fahrzeug in Deutschland entsprechend repariert worden war. So kamen die Ermittler auf den 38-jährigen Lenker.

Anzeige wegen fahrlässiger Tötung

Bei den ersten Erhebungen gab der Mann an, er sei mit dem Firmenfahrzeug auf dem Nachhauseweg gewesen, kurz eingeschlafen und durch ein lautes Geräusch aufgewacht. In der Annahme, es sei eine Schneestange gewesen, sei er weitergefahren. Zwei Tage später soll der 38-jährige vom Tod des Mannes erfahren haben. Er unterließ es aber, den Vorfall bei der Polizei zu melden. Nach Abschluss der Ermittlungen wird der 38-jährige wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.