Spendengelder: Fiona Grasser muss vor Gericht

Nach einem Streit um Spenden muss Fiona Pacifico Griffini-Grasser im Jänner in Innsbruck in einem Zivilprozess vor Gericht aussagen. Der Veranstalter des Wiener Tierballs 2012 klagte das Mitglied der Swarovski-Familie auf Offenlegung der Rechnungen.

Pacifico Griffini-Grasser war Schirmherrin des Balls, den der Verein „Event & Plattform gegen Tierleid“ veranstaltete. Es geht um Spendengeld, das Pacifico Griffini-Grasser bei Prominenten gesammelt haben soll. Der Verbleib des Geldes sei offen und soll bei der Gerichtsverhandlung geklärt werden. Der Verein, der als Organisator des Balls fungierte, habe die Gelder nicht bekommen, sagte dessen Anwalt Udo Hansmann.

Der Advokat bestätigte damit einen Bericht der Gratiszeitung „Heute“. „Wir wollen wissen: Wie viel hat Frau Pacifico Griffini-Grasser erhalten und was ist mit den Geldern geschehen?“, so Hansmann im Gespräch mit der APA. Der Zivilprozess wird am 13. Jänner am Landesgericht Innsbruck stattfinden.

Streitpunkt angebliche 25.000 Euro

Die Ehefrau von Karl-Heinz Grasser konnte vor drei Jahren für den ersten Tierball als Schirmherrin gewonnen werden. Sie lukrierte 50.000 Euro vom Unternehmen Swarovski, weitere rund 25.000 Euro seien - wie Veranstalterin Brigitte Martzak aus Medien erfuhr - von Pacifico Griffini-Grasser bei Prominenten gesammelt worden. Während die 50.000 Euro nach Angaben Hansmanns den vorgesehenen Tierschutzvereinen zugeflossen sind, ist der Verbleib der rund 25.000 Euro offen und soll bei der Gerichtsverhandlung, die für eineinhalb Stunden anberaumt ist, geklärt werden.

Verein fordert auch Schadenersatz

Zudem fordert der Verein hinter Martzak bei dem Prozess 2.000 Euro Schadenersatz - 1.000 Euro für die durch die Vorkommnisse notwendige Korrespondenz und Recherche sowie 1.000 Euro für die dadurch entstandene Rufschädigung der Veranstaltung, wie Hansmann ausführte. Außerdem war der erste Tierball ein Verlustgeschäft. Veranstalterin Martzak ist nach eigenen Angaben auch „auf den Produktionskosten des Balles in der Höhe von 15.000 Euro sitzen geblieben“, die sie aus privater Tasche bezahlen musste, sagte sie der APA.

Anwalt: Kein Geld verschwunden

Der Rechtsvertreter von Pacifico Griffini-Grasser, der Innsbrucker Anwalt Hermann Holzmann, dementierte die gegen seine Mandantin erhobenen Vorwürfe. „Es ist kein Geld verschwunden“, sagte Holzmann auf Anfrage der APA. Die Behauptung, rund 25.000 Euro seien über „dubiose Kanäle verschwunden“, sei falsch.

Pacifico Griffini-Grasser werde bei dem Prozess am 13. Jänner in Innsbruck den Beweis antreten, von wem sie Spendengelder bekam, wie viel das im Endeffekt war und wer von den Spenden profitiert habe. Man habe bereits von allen Spendern die Bestätigungen eingeholt, sagte Holzmann. Es soll bei dem Ball aber auch einzelne Spendenzusagen gegeben haben, die bis jetzt nicht eingelöst worden seien, sagte Holzmann gegenüber dem ORF Tirol.