Ausbildung für Flüchtlingskinder

Die Zahl der Asylwerber ist auch in Tirol in diesem Jahr stark angestiegen. In vielen Flüchtlingsfamilien gibt es schulpflichtige Kinder. Sie und auch die älteren Jugendlichen sollen so schnell wie möglich in den hiesigen Schulen integriert werden.

Rund 600 schulpflichtige Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien besuchen derzeit die Tiroler Schulen. Bei insgesamt 93.000 Tiroler Pflichtschülern ist die Zahl in den einzelnen Wohnorten also meist gering, heißt es beim Land Tirol.

Zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer

Die meisten Flüchtlingskinder besuchen Pflichtschulen, einige sind auch an berufsbildenden Schulen und Gymnasien zu finden. Der Schulbesuch laufe bislang ohne Probleme ab, sagt die zuständige Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP): „Wir haben uns auch ausgezeichnet vorbereitet. Gerade im Pflichtschulbereich hat das Land Tirol 35 zusätzliche Planstellen zur Verfügung gestellt. Das ist einzigartig in Österreich. Wir haben uns auf diese verändernden Zahlen früh genug eingestellt. Diese 35 Planstellen können flexibel je nach Bedarf in den verschiedenen Bezirken eingesetzt werden.“

Das zusätzliche Lehrpersonal soll vor allem betroffene Lehrer unterstützen. Auch Freiwillige helfen den Flüchtlingskindern beim Deutsch-Lernen: bislang hätten sich bereits 90 aktive und pensionierte Lehrerinnen und Lehrer beim Land gemeldet. Eine eigene Seite mit Namen „Flüchtlingsinfo“ auf der Homepage des Landesschulrats bietet Antworten auf Fragen zum Thema Schule und Flüchtlingskinder.

Weiterführende Ausbildung

Jugendliche Asylwerber, die ihre Schulpflicht schon in ihrer Heimat absolviert haben, konnten im Normalfall keine höherbildende Schule in Tirol besuchen. Ausnahmen gab es nur, wenn sie bereits sehr gut Deutsch sprechen konnten. Jetzt hat man auch für sie eine Lösung gefunden, erklärt Landesrätin Beate Palfrader. „Wir haben gerade vom Ministerium die Zustimmung bekommen, Übergangsklassen an weiterführenden mittleren und berufsbildenden Schulen einzurichten. Wir haben drei Standorte in Kufstein, Wörgl und Hall. Dort können nicht mehr schulpflichtige Flüchtlingskinder in diesen Übergangsklassen vor allem im Erwerb der deutschen Sprache unterstützt, oder auch ganz normal unterrichtet werden.“

Am Montag hat der Unterricht in diesen Klassen erstmals begonnen. Unterstützt werden auch diese Flüchtlingskinder durch ehrenamtliche Helfer: Über 90 aktive und pensionierte Lehrpersonen hätten sich dafür gemeldet, heißt es.

Mehr Deutschunterricht

Dabei werden die Jugendlichen in allen Pflichtfächern unterrichtet, zusätzlich bekommen sie verstärkten Deutschunterricht. Die Klassen sind an der Handelsakademie Hall, der HLW Kufstein und der FW Wörgl untergebracht. Nach diesem Schuljahr sollen die Asylwerber die Möglichkeit haben, in den Regelschulbetrieb zu wechseln oder zumindest den Hauptschulabschluss zu machen. Unter den Schülerinnen und Schülern der Übergangsklassen befinden sich hauptsächlich minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge. Unterstützt werden die Jugendlichen durch die Schulpsychologie-Bildungsberatung.

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