Osttirol: Neue Spuren der alten Römer

Die Vermutung, dass sich das Leben der Römer nicht nur bei Dölsach, sondern in vielen Teilen Osttirols abgespielt hat, erhärtet sich. Am Talboden und in Almgebieten wurden Funde gemacht. Experten tagten dazu am Donnerstag in Aguntum.

Experten der verschiedensten Fachrichtungen wollten sich in der Römerstadt Aguntum bei Dölsach einen Überblick über die tatsächliche Ausbreitung der Römer in Osttirol verschaffen.

Römische Spuren über Aguntum hinaus

In den letzten Jahren sind Archäologen immer wieder auf Bemerkenswertes gestoßen. So etwa fand man heuer in der Römerstadt Aguntum Kindergräber, einen Tempel, der noch vor der Ausgrabung steht sowie Münzen aus der damaligen Zeit - mehr dazu in Ungewöhnliche Funde in Aguntum. Vor drei Jahren entdeckten die Experten den vermutlichen Amtssitz von Bürgermeistern und einen Abgeordnetensaal - mehr dazu in Neue Entdeckungen in Aguntum. Dazu stieß man auf Spuren der alten Römer bei einem Bauernhaus, das sich im Lienzer Talboden befindet und eine Tempelanlage, die sich in einem Almgebiet befindet.

Im Rahmen der Fachtagung wurde dieses Wissen der einzelnen Fachleute zusammengestragen, um ein Gesamtbild zu erhalten, so der Archäologe Harald Stadler: „Es geht einerseits darum, das Stadtgebiet darzustellen und auch die Frage zu beantworten, was ist außen herum passiert. Diese Stadt musste ja auch beliefert werden. Wie schaut die Siedlungsgeschichte aus, wo waren die römischen Villen, die Straßenstationen? Was hat man mit den Almen getan? Wir haben jetzt in fast allen Kategorien Befunde und dieses Wissen sollte bald in ein Buch fließen.“

Ausbau der Römerstadt"

Damit sich auch Laien ein Bild vom Leben der alten Römer in Osttirol machen können, wird Aguntum zum Archeologiepark ausgebaut, freut sich Leo Gomig vom Erhalterverein: „Es wird ein neues Wegesystem entstehen. Dazu eine parkähnliche Umgebung samt Freizeiteinrichtungen.“ In den nächsten zwei Jahren werden dafür 400.000 Euro investiert.

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