Waldverband will Mountainbiker einbremsen

Im Nutzungskonflikt zwischen den verschiedenen Erholungssuchenden im Wald hat der Tiroler Waldverband am Donnerstag mit einer Umfrage aufgewartet. Demnach seien Mountainbiker die häufigste Störung für erholungssuchende Wanderer.

Für die Befragung habe das Meinungsforschungsinstitut IMAD im Sommer 500 Tirolerinnen und Tiroler teils telefonisch, teils online zu ihrer Einstellung zum Wald und den Waldeigentümern befragt. Ergebnis der laut Waldverband repräsentativen Befragung sei, dass der Wald den Tirolern primär zur Erholung diene.

Motorsäge stört weniger als Mountainbiker

Etwa 75 Prozent der Befragten würden im Wald gerne Wandern, Spazieren und Erholung suchen, je rund 25 Prozent nützen ihn zum Mountainbiken und Joggen (Mehrfachantworten waren möglich), erläuterte der Geschäftsführer des Tiroler Waldverbandes, Klaus Viertler, gegenüber tirol.ORF.at. Auf die Frage, was die Befragten bei ihren letzten Besuchen im Wald gestört habe, so Viertler, hätten 25 Prozent eine Störung durch Mountainbiker angegeben. Diese seien entweder zu schnell unterwegs gewesen oder hätten sich nicht an Fahrverbote gehalten. Nicht genannt worden sei als Störung die Arbeit der Waldpflege, z.B. das Fällen von Bäumen oder Pkws mit Fahrerlaubnis im Wald.

Waldverband will strengere Kontrollen

Der Waldverband fordert jetzt, dass die Forstbehörde die Einhaltung von Mountainbike-Fahrverboten strenger kontrollieren soll. Auch die Sperre von Bereichen, in denen Waldarbeit stattfinde, würde zu oft ignoriert, so Viertler. Das Ergebnis der Befragung lege weiters nahe, dass keinesfalls mehr Wege für Mountainbikes freigegeben werden sollten. Diese Forderung würden auch circa 52 Prozent der Befragten unterstützen. Seit Jahren wünschten sich alpine Vereine eine Ausweitung des für Mountainbiker freigegebenen Wegenetzes, so der Geschäftsführer des Waldverbandes.

Der Obmann des Waldverbandes, Rudolf Köll, sieht in der Befragung die Bestätigung dafür, dass Erholungssuchende im Wald Vorrang vor den Mountainbikern haben sollten. Er versteht die Umfrage auch als Auftrag, die Arbeit der Waldbesitzer in den Mittelpunkt zu stellen.

Laut Waldverband Tirol hat es in den letzten Monaten in den Tiroler Wäldern immer wieder Konflikte zwischen Erholungssuchenden und Sporttreibenden gegeben. In Rum bei Innsbruck kam es im Spätsommer im Zuge einer Auseinandersetzung zwischen Wanderern und Mountainbikern zu einer Schlägerei - mehr dazu in Aggressive Radler attackieren Wanderer.