Pertl verzichtet auf Landtagsmandat

Nachdem der Landtagsabgeordnete Anton Pertl (ÖVP) wegen seiner Gehälter in den Fokus geraten war, verzichtete er am Freitag auf sein Landtagsmandat. Ihm wird Florian Riedl aus Steinach nachfolgen.

Wörtlich schrieb er am Freitag in einer Aussendung: „Meiner Familie, meinen Freunden, dem Unternehmen in dem ich seit über 40 Jahren tätig bin, meiner Gesinnungsgemeinschaft und mir selber möchte ich weitere Diskussionen wegen meiner Gehälter ersparen, ich verzichte daher mit sofortiger Wirkung auf mein Landtagsmandat. Ich bitte um Verständnis, dass ich dazu keine weitere Stellungnahme abgeben werde.“

Wipptaler rückt im Landtag nach

Nachrücken in den Landtag wird Florian Riedl aus Steinach am Brenner. Riedl hat in Innsbruck Geologie und an der BOKU in Wien Wildbach- und Lawinenverbauung studiert. Seit 2005 arbeitet er als Bundesbediensteter in der Wildbach- und Lawinenverbauung im forsttechnischen Dienst in Tirol. Riedl ist verheiratet und Vater dreier Kinder.

Florian Riedl

Tiroler Volkspartei

Florian Riedl

Riedl sagt, er begegne der Herausforderung mit großem Respekt und freue ich zugleich. „Ich sehe mich als Vertreter der Bevölkerung meines Heimatbezirkes Innsbruck-Land und möchte in Zukunft im Tiroler Landtag insbesondere auch eine starke Stimme für die Anliegen der Menschen im Stubai- und Wipptal sein.“

Wallnöfer geht ohne Abschiedsfeier

Der Vorstandsvorsitzende der Tiwag, Bruno Wallnöfer, dessen Pension in den letzten Tagen ebenfalls zum Thema wurde - mehr dazu in -Wallnöfer-Pension sorgt für Wirbel verzichtet auf seine Feiern zu Verabschiedung in den Ruhestand. Wie der Tiwag Aufsichtsratsvoritzende Ferdinand Eberle am Freitag mitteilte, wolle Wallnöfer damit einer „weiteren, wenngleich substanzlosen Diskussion über die TIWAG entgegenwirken und Schaden vom Unternehmen abwenden“.

Platter: Äußerst peinliche Fälle

Auf die Frage an Landeshauptmann Günther Platter, wie er den Schaden einschätze, den die Volkspartei durch die letzten Fälle erlitten habe, sagte Platter, „da sind einige Fälle aufgetreten, die äußerst peinlich sind, und es ist ein Schaden für die Tiroler Volkspartei und aber auch für die gesamte Politik.“

Platter bezog sich auf die Causa Mader, bei der es einen „eindeutigen Schnitt“ gegeben habe. Dessen Gratis-Wohnung stehe im Mittelpunkt strafrechtlicher Prüfungen. Der Bezug einer städtischen Pension durch Tiwag-Vorstandsvorsitzenden Bruno Wallnöfer stelle laut Platter eine „äußerst schlechte“ Optik dar, auch wenn Wallnöfer gute Arbeit in der Tiwag geleistet habe. Die Höhe des Tiwag-Gehalts von Zentralbetriebsratsvorsitzendem und nunmehr Ex-LAbg. Anton Pertl habe auch ihn „gewundert“.

Offenbarungseid in Zukunft

Zur Rückgabe des Landtagsmandats durch Pertl sagte Platter: „Ich glaube, Toni Pertl hat selber gesehen, dass diese Optik in der Öffentlichkeit sehr schlecht ist und deshalb ist sein Schritt zu befürworten, dass er ab sofort das Landtagsmandat zur Verfügung stellt.“ Platter sagte weiter, wer in der Politik sei, dürfe keinen Vorteil aber auch keinen Nachteil haben. Er habe in der Tiroler Volkspartei künftig einen Offenbarungseid angeordnet, eine Transparenzerklärung, bevor man auf eine Liste komme.

Nach dem früheren Landtagspräsidenten und dem TIWAG-Chef ist in der Debatte um Politiker- und Managerbezüge mit dem Landtagsabgeordneten Anton Pertl nun der TIWAG-Betriebsratschef in den Fokus geraten - mehr dazu in Hohe Bezüge - TIWAG-Betriebsratschef im Visier.

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