Videos gegen Gewalt in der Familie
Rund 100 Wegweisungen oder Betretungsverbote muss die Polizei pro Quartal in Tirol verhängen. Im Jahr 2014 waren es insgesamt 442 Fälle, bei denen die Beamten nach dem Sicherheitspolizeigesetz einschreiten mussten, sagte Christoph Hundertpfund vom Landeskriminalamt Tirol im ORF-Interview.
Steigende Zahlen und hohe Dunkelziffer
Beim Gewaltschutzzentrum Innsbruck melden sich aber auch vermehrt Personen, die nicht über polizeiliche Maßnahmen zur Einrichtung kommen. Das führt Geschäftsführerin Angela Federspiel darauf zurück, dass es sich herumgesprochen hätte, dass der Staat Gewalt in der Familie nicht dulde. Das Gewaltschutzzentrum Innsbruck berät an die 1.200 Personen pro Jahr und es sei ein langsames Ansteigen bemerkbar, so Federspiel. Es gebe keine Daten, wie viele Personen in Tirol von familiärer Gewalt betroffen seien, erklärte Federspiel im ORF-Interview, es sei aber eine hohe Dunkelziffer zu vermuten.
ORF
Opfer meist Frauen
In 90 Prozent der Fälle sind Frauen Opfer familiärer Gewalt. Aber auch Kinder, alte oder behinderte Menschen und Männer sind betroffen. Mit Videoclips möchte das Kuratorium Sicheres Österreich jetzt die Öffentlichkeit gezielt für das Thema Gewalt in der Familie sensibilisieren. Bekannte Autoren wie Felix Mitterer oder der Drehbuchautor der ORF-Erfolgsserie „Vorstadtweiber“ Ulli Bree unterstützen dieses Projekt, das am Donnerstagabend im Rahmen der Herbstmesse präsentiert wurde.