Tiroler Banken warnen vor teureren Krediten

Tirols Regionalbanken warnen vor weiteren Belastungen, die ihnen aufgrund neuer Vorschriften auferlegt werden. Jährliche Mehrkosten in der Höhe von 70 Millionen Euro für die Tiroler Institute würden sich bei Kreditkosten und Serviceangebot bemerkbar machen.

Raiffeisen-Chef Hannes Schmid ist der neue Sprecher der Tiroler Banken in der Wirtschaftskammer. Er kritisierte am Donnerstag, dass für die kleinen Regionalbanken im Land die gleichen Vorschriften gelten wie für europäische Großbanken.

So müsse in Zukunft jeder Kredit über 25.000 Euro an die europäische Zentralbank gemeldet werden. Außerdem gebe es in Kürze ein zentrales Kontenregister und auch dafür müssten die Banken Daten sammeln und weiterleiten. Das hieße mehr Verwaltungsaufwand und höhere Kosten für Kredite, so Schmid: „Für den Kunden wird damit der Kredit teurer.“

Servicequalität ist in Frage gestellt

Noch wollen die Tiroler Banken diese Mehrkosten nicht oder nicht zur Gänze auf den Kunden abwälzen. Doch Hannes Schmid ging davon aus, dass sich die Banken neu aufstellen müssen. Ob dann alle Dienstleitungen noch so verfügbar sein werden, wie man es bisher als Bankkunde gewöhnt war, sei fraglich, meinte Schmid: „Ich glaube, dass die Servicequalität, die wir bisher aufrecht erhalten haben, ein kritischer Faktor für die Banken werden wird.“

Grundübel sei, sagte Schmid, dass man die Großbanken stärker kontrollieren wolle und damit auch die kleinen Regionalbanken treffe. Die „Regulierungswut“ könne damit indirekt auch die heimische Wirtschaft treffen, weil es den Banken schwerer gemacht werde, das Wachstum der Tiroler Betriebe zu finanzieren, so der Sprecher der Tiroler Banken Hannes Schmid.

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