„Illegales“ Zimmer soll abgerissen werden

In Gaimberg bei Lienz wird ein Schlafzimmer eines Ferienhäuschens abgerissen, weil es ein Schwarzbau ist. Seit 14 Jahren streiten Gemeinde und Hausbesitzer schon um den Zubau. Die Besitzer fürchten eine Zerstörung des Häuschens.

In einem alten Holzhäuschen in Gaimberg in Osttirol verbringt Familie Kollmann aus Wien ihre Urlaube. Das Häuschen diente im Zweiten Weltkrieg als Beobachtungsposten für Fliegerangriffe. Die Eltern von Edeltraud Kollmann haben das Haus 1964 gekauft, umgebaut und die Sommer dort verbracht. 1990 bekam Familie Kollmann das Haus überschrieben. 2001 erfuhr die Familie, dass das Schlafzimmer ein Schwarzbau aus den 1960er Jahren ist.

Ferienhaus Gaimberg Schwarzbau

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Zu nahe an der Grundstücksgrenze

Zuerst hieß es, dass das Schlafzimmer auf fremden Grund gebaut sei, erzählt Guido Kollmann: „Der (Anm.: damalige) Bürgermeister und der Vizebürgermeister haben angeklopft und gesagt, dass das Schlafzimmer auf fremden Grund stehe und bald die Bagger kommen werden.“ Später hieß es, dass das Schlafzimmer nicht auf fremden Grund aber zu nahe an der Grundstücksgrenze errichtet worden sei. Es folgte der erste Abbruchbescheid.

Schlafzimmer Ferienhaus Gaimberg

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Wenn das zwölf Quadratmeter große Schlafzimmer abgerissen wird, leide der gesamte Bau, befürchtet Hausbesitzerin Edeltraud Kollmann. Dies habe ihr auch ein Baumeister-Gutachten bestätigt.

Bürgermeisterin nahm nicht Stellung

In der Anmeldung zum Freizeitwohnsitz findet sich der Hinweis: Vermuteter Bau-Konsens. „Das bedeutet ja im Nachhinein so etwas wie eine Baubewilligung. Wir dachten, die Bürgermeisterin sieht die Sache als geklärt an. Aber sie lehnte alles ab“, erzählt Edeltraud Kollmann. Die Gemeinde Gaimberg hält am Abbruchbescheid fest. Für den ORF war Gaimbergs Bürgermeisterin Martina Klaunzer für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Jetzt geht Familie Kollmann mit einer außerordentlichen Revision zum Verwaltungsgerichtshof.