Schwindelerregender Bau auf der Zugspitze

Fleißig gesprengt und gebaut wird derzeit auf der knapp 3.000 Meter hohen Zugspitze. Die Gemeinde Garmisch leistet sich eine neue Seilbahn auf den höchsten Berg Deutschlands und engagierte dafür schwindelfreie Experten aus Tirol.

Seit April laufen auf der 2.962 Meter hohen Zugspitze die Bauarbeiten für eine neue Bergstation. Schon die Einrichtung der Baustelle war eine Herausforderung. Schließlich mussten Geräte und Baumaterialien teilweise mit dem Hubschrauber angeliefert werden, weiß Helmut Ortler von der Firma Geo Alpinbau in Mils bei Imst.

Mitarbeiter mit alpinem Know-How gefragt

Das Tiroler Familienunternehmen mit seinen 80 Mitarbeitern hat in einer EU-weiten Ausschreibung den zehn Millionen Euro schweren Auftrag an Land gezogen. Gebaut wird eine Bergstation für die neue Bahn auf die Zugspitze. Die 1963 eröffnete alte Bahn muss ausgetauscht werden. Dazu sind zahlreiche Sprengungen notwendig - in schwindelerregender Höhe und permanent nahe des Abgrunds.

Baustelle Zugspitze

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Sprengen, baggern, sichern und betonieren auf fast 3.000 Metern Seehöhe.

Genau auf derartig schwierige Verhältnisse ist die Firma Geo Alpinbau spezialisiert. Die 15 Arbeiter auf der Zugspitze seien alles Tiroler, die nicht nur bestens geschult sondern auch mit den Bergen vertraut sind, erklärt Firmenchef Helmut Ortler. Neben der Logistik und der ausgesetzten Lage mit senkrechten Wänden bis zu 1.000 Metern seien auch die großen Temperaturunterschiede eine Herausforderung.

Baustelle Zugspitze

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Kran muss täglich enteist werden

Anders als bei herkömmlichen Baustellen ist auf der Zugspitze quasi jede Arbeit mit einem gewissen Risiko verbunden. Ob es das Schremmen in steiler Wand ist, das Baggern nahe am Abgrund oder auch das Bedienen des Krans. Letzteres passiert wegen der besseren Sicht des Kranführers mit Fernbedienung. Dennoch muss dieser bei Minusgraden täglich auf den meterhohen Kran steigen, um den Kranarm eisfrei zu machen.

Baustelle Zugspitze

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Hoffen auf weitere Aufträge

50 Millionen Euro lässt sich die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen das Projekt kosten. Die Tiroler Spezialbaufirma hofft im Zuge des Bauprojektes noch weitere Aufträge an Land zu ziehen - etwa jenen für die 127 Meter hohe Stahlstütze, die die bisherigen zwei Stützen ersetzen soll. Eröffnungstermin für die neue Bahn, die unter Tiroler Beteiligung fertig gestellt wird, ist der 21. Dezember 2017.

Die Zugspitze kann sowohl von Tiroler als auch von bayrischer Seite mit einer Seilbahn erreicht werden. Die Tiroler Zugspitzbahn geht von Ehrwald aus in Richtung Gipfel, die deutsche startet in Garmisch-Partenkirchen.

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