Erstmals Kunstherz durch Spenderherz ersetzt

Erstmals ist einem Patienten, dem 2014 ein Kunstherz implantiert wurde, an der Innsbrucker Klinik ein Spenderherz und eine neue Niere eingepflanzt worden. Das Kunstherz erlaubte laut Klinik das Ausheilen von Krankheiten, die eine frühere Transplantation verhinderten.

Wie die Tirol Kliniken am Donnerstag mitteilten, fand die Transplantation an der Klinik Innsbruck im Juli statt, die Operation von einem Team aus Herz- und Transplantationschirurgen sowie Kardioanästhesisten dauerte 22 Stunden. Zuerst wurde das Kunstherz freipräpariert und explantiert, anschließend Spenderherz und Niere eingepflanzt, so Herzchirurg Herwig Antretter in einer Aussendung der Tirol Kliniken.

künstliches Herz wird freigelegt, Kunstherz, große Operation

tirol kliniken

Das künstliche Herz hat seinen Zweck erfüllt und wird entnommen

Der Patient erhielt im September 2014 ein „Total Artificial Heart“ – mehr dazu in Komplettes Kunstherz erfolgreich implantiert, das erste kommerziell erhältliche Kunstherz. Zu diesem Zeitpunkt war dieser Eingriff die einzige Überlebenschance für den Patienten, die Transplantation war damals aufgrund von Begleiterkrankungen nicht möglich, hieß es an der Klinik. Dank Kunstherz konnte er diese auskurieren, relativ unabhängig mobil sein und die Wartezeit auf ein passendes Organ überbrücken.

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Das Team während der 22stündigen Operation

Auf dem Weg der Besserung

Dem Patienten gehe es jetzt, nach sieben Wochen auf der Transplantationschirurgischen Intensivstation, den Umständen entsprechend gut. Er wird derzeit mobilisiert und erhole sich von dem aufwändigen Eingriff, hieß es.

Prototyp in Wien

Am AKH Wien war eine ähnliche Operation in den 1980er Jahren durchgeführt worden. Heinricht Schima, Kunstherz-Experte am AKH Wien, verwies darauf, dass 1986 ein gleichartiges System dort erfolgreich implantiert wurde.