Großteil geht in der Freizeit zum Arzt

Drei Viertel aller Angestellten erledigen Arztbesuche und Behördengänge in der Freizeit. Die GPA weist darauf hin, dass Arbeitnehmer sehr wohl das Recht haben, diese Gänge während der Arbeitszeit zu erledigen.

Harald Schweighofer von der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) zeigt sich von dem Ergebnis der vom ÖGB in Auftrag gegebenen österreichweiten Umfrage überrascht. Arbeitsplatzängste seien ein möglicher Hintergrund für diese bedenkliche Entwicklung, so Schweighofer. Arbeitnehmer hätten aber sehr wohl das Recht, diese Gänge während der Arbeitszeit zu erledigen.

Kurze Arztbesuche kein Problem

Anders sei es bei einer Therapie, so Schweighofer: „Wenn jemand wöchentlich eine Physiotherapie machen muss, dann empfehlen wir, dass das nicht immer in der Arbeitszeit stattfinden kann. Aber ein Zahnarzttermin oder eine Untersuchung sollte sehr wohl in der Arbeitszeit möglich sein.“ Leitende Angestellte würden Arztbesuche eher während der Arbeitszeit erledigen, so die Studie.

Kritik von der Wirtschaftskammer

Bei der Wirtschaftskammer wird kritisiert, dass in der Studie zwar erhoben wurde, wann Angestellte ihre Erledigungen machen, die Gründe aber Interpretationen sind. Der Vizepräsident der Wirtschaftskammer Martin Felder glaubt, dass Angstparolen seitens der Arbeitnehmer zu bezweifeln sind - zumal nur Interviews geführt wurden und es keine genauen Untersuchungen gegeben habe, so Felder. Beim ÖGB heißt es, dass man Studien in Auftrag geben wird, die die konkreten Gründe genau aufzeigen.

Link: