Asyl: Alpbach will Ortschefs motivieren

Einige Gemeinden in Österreich zeigen, dass das Zusammenleben mit Flüchtlingen funktionieren kann. Das Europäische Forum Alpbach will nun Bürgermeister österreichweit zum Thema Asylquartiere vernetzen.

Einer jener Orte, in denen Flüchtlinge willkommen sind, ist die Gemeinde Alberschwende in Vorarlberg. Die Gemeinde habe dafür gekämpft, dass fünf Syrer, die nach Ungarn bzw. Italien abgeschoben werden sollten, bleiben konnten, sagte Bürgermeisterin Angelika Schwarzmann (ÖVP). „Wenn man mit ihnen redet, bekommen sie ein Gesicht. Als Frau und Mutter konnte ich nicht zulassen, dass Männer, die Familie zu Hause haben, monatelang unterwegs sind und dann wieder zurückgeschickt werden“, so Schwarzmann.

Private wollen meist nur Familien aufnehmen

Alberschwende beherbergt derzeit 17 Flüchtlinge. Die Gemeinde stellte bisher zwei Häuser zur Verfügung. Laut Quote sollte sie mehr Menschen aufnehmen. „Ich hätte gerne mehr private Unterkünfte. Manche Einheimischen können sich vorstellen, einer Familie Quartier zu geben. Aber für die Aufnahme alleinstehender Männer braucht es noch Überzeugungsarbeit“, so die Bürgermeisterin.

Schwarzmann wird die Erfahrungen von Alberschwende am 4. September beim vom Forum Alpbach initiierten Vernetzungstreffen für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister erzählen. Das Treffen soll Gelegenheit bieten, sich auszutauschen.

Ehrenamtliche verbringen Zeit mit Asylwerbern

Zum Vernetzungstreffen wird auch Klaus Gasteiger (SPÖ), der Bürgermeister von Kaltenbach im Zillertal, kommen. Kaltenbach nahm zwei männliche Asylwerber auf, die nun bei einer Baufirma arbeiten. Laut Quote müsste der Ort mehr Personen ein zu Hause geben, doch es gebe keine leerstehenden Häuser.

Um sich aber nicht aus der Verantwortung zu stehlen, so Gasteiger, habe er auf ehrenamtlicher Basis einen Verein gegründet. Dieser engagiert sich für das Heim in St. Gertraudi bei Reith im Alpbachtal. Die Vereinsmitglieder würden vor allem Zeit spenden, erklärte Gasteiger: „Sie wandern, sporteln, nähen mit den Leuten. Wir wollen die Asylwerber sinnvoll beschäftigen.“ In St. Gertraudi sind derzeit ca. 70 Personen untergebracht.

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