Historischer Segelflug dank Muskelkraft

Vor 75 Jahren ist der letzte historische Segelflug mit Gummiseilstart auf der Seegrube in Innsbruck durchgeführt worden. Am Freitag wurde dieses historische Ereignis mit einem Gummiseil und viel Kraft wiederholt.

Am 20. August 1940 startete zuletzt ein Rhönbussard in Innsbruck. Es gibt nur noch vier derartige Segelflieger weltweit. Auf die Seegrube wurde dieser Nachbau des damaligen Flugzeuges, eines Rhönbussards aus dem Jahr 1933, mit dem Lkw gebracht. Fertig zusammengebaut beschleunigt er in einer Sekunde auf 70 Stundenkilometer.

Die nötige Kraft und Energie für den Start des Segelfliegers lieferten 20 Freiwillige von der Innsbrucker Segelflieger Vereinigung und der Freiwilligen Feuerwehr Hungerburg. Sie werden „Gummihunde“ genannt, ihre primäre Aufgabe ist das Ziehen.

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Pilot Walter Wartlsteiner vergleicht den Start des Rhönbussards mit dem eines Modellflugzeuges. Die 20 Personen, die am Seil ziehen, bringen etwa 600 bis 700 Kilo Zugkraft auf das Seil. Das Flugzeug hat etwa 280 Kilo Abfluggewicht.

Gummihunde zogen Rhönbussard in Luft

Bei relativ guten Wetterverhältnissen und regem Zuschauerinteresse zogen am Nachmittag je zehn „Gummihunde“ die jeweils links und rechts vom Hauptseil angebrachten Zugseile zu einer V-ähnlichen Form aus.

Der komplett aus Holz bestehende, einsitzige Segelflieger flog dann durch das ausgespannte V hindurch und beschleunigte von Null auf 80 km/h in zwei Sekunden.

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Der Start von der Innsbrucker Seegrube glückte Walter Wartlsteiner bei gutem Wetterverhältnissen um 14.50 Uhr. Er landete später am Innsbrucker Flughafen.

Bei diesen Wetterverhältnissen hätte der Segelflieger bis zu 25 Kilometer weit fliegen können, so Wartlsteiner. Der „Historienflug“, der auch das 65-jährige Bestehen der Innsbrucker Segelflieger Vereinigung schmückte, begann und verlief insgesamt problemlos - ebenso wie die Landung am Innsbrucker Flughafen.