201 Flüchtlinge in Verteilerzentrum Innsbruck

Vor etwa einer Woche hat in Innsbruck das Verteilerzentrum seinen Betrieb aufgenommen. Schon jetzt sind die Container nahe der technischen Fakultät im Westen Innsbrucks mit 201 Flüchtlingen - vor allem Familien - voll belegt.

Wird ein Flüchtling in Tirol von der Polizei aufgegriffen oder stellt er bei einer Dienststelle einen Asylantrag, bekommt er einen Zettel mit der Aufforderung sich binnen 72 Stunden beim Verteilerzentrum in Innsbruck zu melden. In den meisten Fällen erfolge die Anreise selbstständig, sagt ein Mitarbeiter dieser Bundeseinrichtung nahe der technischen Fakultät im Westen von Innsbruck.

Vorwiegend Familien in Innsbruck

In dem Containerdorf sind derzeit 201 Asylwerber untergebracht. Damit sei dieses ausgelastet, sagt Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums. Die Menschen stammen zum überwiegenden Teil aus den Krisenregionen Syrien, Afghanistan und Irak. In Innsbruck befänden sich derzeit vorwiegend Familien.

Im Anschluss in Flüchtlingsheime des Landes

Acht Mitarbeitern von Innenministerium und der Firma ORS Service Gmbh betreuen die Flüchtlinge. Dazu gibt es einen privaten Sicherheitsdienst. Im Verteilerzentrum werden die Flüchtlinge nach einem Erstaufnahmegespräch medizinisch untersucht und mit Essen, Hygieneartikel und Informationen versorgt.

Mitarbeiter des Bundesamtes für Asyl prüfen dann - theoretisch - binnen weniger Tage -, ob die Flüchtlinge zum Asylverfahren zugelassen werden. Ist das der Fall, übersiedeln sie in ein Flüchtlingsquartier in Tirol. Er rechne damit, dass in den kommenden Tagen von den 201 Personen etwa 50 in die Versorgung durch die Länder überstellt werden können, so Grundböck.

Große Menge an Asylanträgen

Die Zusammenarbeit mit dem Verteilerzentrum funktioniere, heißt es bei der landeseigenen Sozialen Dienste Gmbh, die in Tirol für die Betreuung der Flüchtlinge in den Landeseinrichtungen zuständig ist. Erstaunt ist man hier nur, dass in den letzten Wochen fast keine Flüchtlinge aus dem überfüllten Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen nach Tirol überstellt worden sind, obwohl es freie Plätze gebe. Auf die Frage, ob es mit den Überstellungen Probleme gebe, erklärt Grundböck, dass man derzeit mit dem großen Andrang an Asylanträgen zu kämpfen habe.

Das Verteilerzentrum in Innsbruck sei jedenfalls nur ein Durchgangsquartier. Eine wirkliche Entlastung für das überfüllte Aufnahmezentrum in Traiskirchen könnten nur ausreichend Unterkünfte in den Ländern bringen, meint der Sprecher des Innenministeriums.