Bankräuber nach Haft in Thailand verurteilt

Wegen eines Banküberfalls in Völs im Jahr 2008 ist ein mittlerweile 52-Jähriger am Donnerstag zu sieben Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Nach dem Überfall war er nach Thailand geflüchtet, dort saß er über zwei Jahre in Haft.

Ende Februar 2008 stürmte ein vermummter Mann die Filiale der BTV in Völs. Er bedrohte damals die einzig anwesende Kundin mit einem Messer und konnte so von den vier Bankangestellten 4.980 Euro erpressen.

Noch am selben Tag flüchtete er mit einem Last-Minute-Flug nach Thailand, dort wohnte er nach eigenen Angaben unter seinem Namen bei seiner Freundin, bis er 2013 bei der Arbeit routinemäßig kontrolliert wurde. Da war sein Touristenvisum jedoch schon lange abgelaufen. Er soll laut Medienberichten seinen abgelaufenen Pass eigenhändig verlängert haben, daher wurde er in Thailand zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

Menschenunwürdige Haftbedingungen

Die Zelle im Gefängnis in Thailand, die nur knapp größer als 30 Quadratmeter war, musste er sich mit bis zu 50 Häftlingen teilen. Als Klo diente ein Loch im Boden. Aggression, Hitze und die Angst vor Gewalt prägten den Gefängnisalltag, wie der Angeklagte am Donnerstag vor Gericht schilderte.

Nach seiner Haftstrafe in Thailand wurde der mittlerweile 52-Jährige Ende April nach Österreich abgeschoben. Bei seiner Ankunft am Wiener Flughafen Ende April dieses Jahres wurde der Kärntner sofort festgenommen.

Am Landesgericht Innsbruck wurde er zu sieben Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Zwar hatte der Mann das Urteil angenommen, der Staatsanwalt gab jedoch keine Erklärung ab, damit ist das Urteil nicht rechtskräftig.