Seltene Einigkeit der Parteien im Landtag

Das geplante Aus für den Hubschrauberstützpunkt des Bundesheeres in Vomp hat am Mittwoch zu einer ungewohnten Einigkeit aller Tiroler Parteien geführt. LH Günther Platter (ÖVP) pochte im Landtag erneut auf Beibehaltung des Stützpunktes.

Es könne nicht sein, dass der gesamte Westen ausgespart werde, stimmte SPÖ-Landesgeschäftsführer Georg Dornauer mit Platter in der Debatte überein. Er habe diesbezüglich bereits seinen Unmut geäußert. Am Donnerstag werde er mit Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann in dieser Angelegenheit im Rahmen der Sitzung der Landesgeschäftsführer der Sozialdemokraten sprechen, sagte Dornauer.

Platter will Bundespräsident Heinz Fischer einschalten

Platter hatte am Dienstag angekündigt, mit Bundespräsident Heinz Fischer in der Causa Kontakt aufzunehmen - mehr dazu in Heeres-Hubschrauber Thema im Landtag. Er habe dem Bundespräsidenten einen Brief geschrieben und zudem bereits mit ihm telefoniert, informierte Platter im Landtag. Er bat in der Causa um Unterstützung aller Landtagsparteien. Sollte der Plan Klugs Wirklichkeit werden, würde es im gesamten Westen keinen Hubschrauber mehr geben, sah Platter eine drohende, verheerende Lücke vor allem im Hinblick auf Katastropheneinsätze.

Klares Bekenntnis zum Ausbau der Wasserkraft

Im Landtag diskutierten die Politiker einmal mehr über den weiteren Ausbau der Wasserkraft in Tirol. Auch hier zeigte sich weitgehende Einigkeit unter den Fraktionen. Der Klubobmann der Grünen, Gebi Mair, bezeichnete den ökologisch verträglichen Ausbau der Wasserkraft als sinnvoll. Ihm komme es jedoch mitunter vor, dass es nicht allein am Land bzw. der Rechtslage liege, dass bei manchen Projekten nichts weitergehe. Die SPÖ forderte beim weiteren Bau von Kraftwerken schon in der Planung die verstärkte Einbeziehung der Freizeitindustrie, um die touristischen Angebote zu forcieren.

Andreas Brugger von der Liste Fritz setzte sich in seiner Rede für den Bau und die verstärkte Fördrung von Laufkraftwerke ein. Pumpspeicherkraftwerke seien immer öfter zu teuer, unwirtschaftlich und ökologisch bedenklich, meinte er.

Platter erteilt Virgener-Kraftwerksplänen Absage

Die ÖVP beschwörte im Landtag einmal mehr die angepeilte Tiroler Energieunabhängigkeit. Man sei so weit, wie noch nie, sagte LH Günther Platter und lobte jene Projekte, die auf Schiene seien und bremste in manch andere Richtung. Man könne nicht alle Bäche anzapfen, so Platter. Den Protesten aus Osttirol in Sachen Natura 2000 Ausweisung der Isel - mehr dazu in Heftige Kritik nach Isel-Nominierung - erteilte Platter am Mittwoch ebenso eine Absage wie den Kraftwerksplänen der Gemeinde Virgen. „Mit oder ohne Natura 2000 macht dieses Kraftwerk keinen Sinn. Da gebe ich diesem Kraftwerk keine Chance, weil der Kriterienkatalog ganz eindeutig sagt, es wird nicht zur weiteren Behandlung empfohlen.“