Abwerzger zieht im Herbst in den Landtag ein

Der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger wird im Oktober vom Innsbrucker Gemeinderat in den Tiroler Landtag wechseln. Die bisherige Landtagsabgeordnete Hildegard Schwaiger zieht sich aus persönlichen Gründen mit Ende September aus dem Landesparlament zurück.

Das sagte Klubobmann Rudi Federspiel am Mittwoch der APA. Schwaiger war bereits bei der Landtagssitzung am Mittwoch nicht mehr anwesend. Sie habe einen „privaten Schicksalsschlag“ erlitten, begründete Federspiel den Rückzug der Abgeordneten. Zudem werde sie Anfang Oktober 60 Jahre alt und habe sich immer zu diesem Zeitpunkt zurückziehen wollen.

Schwaiger war wegen des Anlegens einer Facebook-Gruppe mit dem Titel „Asylflut stoppen - auch in Tirol“ unter Beschuss geraten. Dies habe zwar für „Irritationen gesorgt“, räumte Federspiel ein, sei aber für den Mandatsverzicht nicht ausschlaggebend gewesen.

Zwölf vorher Gereihte mussten verzichten

Damit Abwerzger in den Landtag einziehen könne, hätten zwölf auf der Liste vor ihm Gereihte auf ein mögliches Mandat verzichtet, erklärte der FPÖ-Klubobmann. Die Verzichtserklärungen seien bereits unterschrieben und würden nach der Landtagssitzung eingebracht. „Ich bin ein guter Mediator“, meinte Federspiel schmunzelnd auf die Frage, wie man diesen kollektiven Verzicht zustande gebracht habe. Dass eine solch große Anzahl an potenziellen Mandataren verzichte, habe es noch nie gegeben. In der Tiroler FPÖ herrsche eben eine „unwahrscheinliche Geschlossenheit“. Karriere-Versprechungen oder Zusicherungen habe es nicht gegeben, beteuerte Federspiel. Abwerzgers Mandat im Gemeinderat soll Winfried Vescoli übernehmen.

Der FPÖ-Chef werde bis zur Landtagswahl 2018 nicht als Klubobmann im Landtag fungieren. Diese Position werde er weiter besetzen, erklärte der Klubchef, der in der vergangenen Woche angekündigt hatte, sich 2018 aus dem Landtag zurückzuziehen und als Bürgermeisterkandidat bei der Innsbrucker Gemeinderatswahl anzutreten. Die Klubobmannfunktion sei auch mit Abwerzgers Tätigkeit als Anwalt zeitlich nicht vereinbar. Schließlich habe dieser gerade eine neue Kanzlei eröffnet.

Der Einzug Abwerzgers in das Landesparlament sei wichtig, um sich einzuarbeiten. Dafür brauche man zwei Jahre. Bedeutend sei die Rochade auch im Hinblick auf die wahrscheinliche Spitzenkandidatur des Parteichefs bei der Landtagswahl 2018, sagte Federspiel.