Mösern: Nobelhotel vor Schließung

Das insolvente Fünf-Sterne-Hotel „For Friends“ in Telfs/Mösern steht nur wenige Monate nach seiner Eröffnung vor dem Aus. Laut Masseverwalter werde der Betrieb nicht weitergeführt, sondern verwertet. Von der Schließung sind 53 Arbeitnehmer betroffen.

Vor einer Woche hat das Hotel Konkurs angemeldet, seither hat Masseverwalter Stefan Geiler die Finanzen unter die Lupe genommen. Der Schuldenstand beträgt etwa 15 Millionen Euro. Als erste Konsequenz wurden die Buchungen für diese Woche storniert. Die Buchungslage für die nächsten Monate sei nicht ausreichend gewesen, um den Hotelbetrieb fortzuführen. Bei der Schuldnerin stünden zudem keine freien Geldmittel zur Verfügung. Auch von Gesellschafterseite sei die kurzfristige Beibringung von weiteren Barmitteln abgelehnt worden. Nur einige wenige Dienstnehmer würden notwendig sein, um die Hotelliegenschaft entsprechend zu verwalten, hieß es vom Kreditschutzverband KSV.

Mitarbeiterversammlung am Donnerstag

Am Mittwoch wird wahrscheinlich der eingereichte Schließungsantrag vom Gericht genehmigt. Am Donnerstag soll es eine Mitarbeiterversammlung geben. Der Großteil der 53 Mitarbeiter wird seinen Arbeitsplatz verlieren. Der Masseverwalter wird nun versuchen, das Hotel so gut und schnell wie möglich zu verkaufen. Erste Interessenten hätten sich bereits gemeldet. Zuerst müsse er sich aber ein detailiertes Bild über die Finanzlage verschaffen, sagte Masseverwalter Geiler.

Das Konkursverfahren am Landesgericht Innsbruck war am 9. Juni eröffnet worden. Die Verbindlichkeiten sollen sich auf rund 15 Mio. Euro belaufen – mehr dazu in Konkurs über Nobelhotel in Mösern.

Gesellschafter mit Sitz in Prag

Als Ursache hatte die „For Friends Hotel GmbH“ eine Baukostenüberschreitung um 7 Mio. Euro genannt. Diese soll erst bei der Fertigstellung im Jahr 2014 erkennbar gewesen sein. Das Bauvolumen habe insgesamt 24 Mio. Euro betragen. Die „For Friends Hotel GmbH“ befindet sich im Besitz zweier Gesellschafter mit Sitz in Prag, der „Levil Holding s.r.o“ und der „Tirol Invest s.r.o“. Ein Großteil der Verbindlichkeiten sei auf der Liegenschaft pfandrechtlich sichergestellt, hieß es.