Hubschrauber-Stützpunkt Vomp vor Schließung

Spätestens mit Jahresende will das Verteidigungsministerium den Hubschrauber-Stützpunkt Vomp schließen. In Tirol gehen jetzt erneut die Wogen hoch. Schließlich ist der Stützpunkt Vomp der einzige seiner Art in Tirol.

13 Bundesheer-Hubschrauber waren während des G7- bzw. Bilderberg-Treffens am Hubschrauberstützpunkt in Vomp stationiert. Von dort aus sind Militär-Maschinen auch Hilfseinsätze im vom Unwetter schwer getroffenen Sellrain und Paznaun geflogen. Umso größer sind jetzt die Wogen, die durch die Schließung beim Land Tirol aber auch bei den Rettungsorganisationen hochgehen.

Flüchtlinge statt Hubschrauber

Immer wieder stand die Frundsberg-Kaserne in Vomp in jüngster Vergangenheit zur Diskussion. Jetzt will das Verteidigungsministerium mit den Schließungsplänen für den Hubschrauber-Stützpunkt aber Ernst machen. Höchstens bis zum Jahresende soll er noch in Betrieb bleiben, heißt es aus Wien. Ein Stützpunkt für eine einzige fix stationierte Maschine sei nicht rentabel. Im Katastrophenfall oder bei anderen Großeinsätzen für Bundesheer-Hubschrauber reiche auch ein temporärer Landeplatz. Notfalls könne das auch ein Fußballplatz sein, argumentiert das Ministerium.

Platter bot Kauf der Maschine an

Für das Land kommt eine Schließung nicht in Frage. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat wiederholt bekräftigt, dass der Stützpunkt bleiben müsse und damit auch die Militärmaschine vom Typ Alouette. Platter hat sogar angeboten, den Hubschrauber zu kaufen, das Bundesheer müsste ihn nur betreiben.

Eine offizielle Antwort aus Wien gibt es zwar nicht, eine derartige Lösung ist aber rein rechtlich kompliziert. Allein die Frage, wer im Ernstfall über die Einsätze bestimmt - Land oder Bundesheer - ist schwierig zu klären.

Auch Tirols Militärkommandant skeptisch

Auch der Tiroler Militärkommandant sieht die Schließungspläne für den Heli-Stützpunkt mit gemischten Gefühlen. Bei seiner Bilanz zu G7 und Bilderberg sowie den parallel abgewickelten Katastropheneinsätzen im Sellrain und im Paznaun, betonte Herbert Bauer, dass der Stützpunkt von entscheidender Bedeutung gewesen sei. Wäre er nicht da gewesen, hätten diese Einsätze so nicht abgewickelt werden können.

Trotzdem stehen die Signale aus Wien auf Schließung. Ob der Widerstand von Land und Rettungsorganisationen daran noch etwas ändert, wird sich zeigen.