Bilderberg: Teilnehmerliste veröffentlicht

Nach dem G-7-Gipfel in Bayern findet von Mittwoch bis Sonntag mit der Bilderberg-Konferenz im „Interalpen-Hotel“ in Telfs das nächste, wenn auch private, internationale Treffen statt. Es gibt wieder Flugverbotszonen. Am Montag wurde die Teilnehmerliste veröffentlicht.

Die 140 Teilnehmer aus 22 Ländern setzen sich zusammen aus politischen Entscheidungsträgern und Experten aus der Industrie, Finanzen, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien. Unter anderem finden sich auf der Teilnehmerliste Deutsche Bank-Aufsichtsratsvorsitzender Paul M. Achleitner, der Tiroler Immobileninvestor Rene Benko, Shell-Manager Ben van Beurden, Standard-Gründer und -Herausgeber Oscar Bronner, der Vorstandsvorsitzende des französischen Versicherungskonzerns AXA, Henri de Castries, der Vorsitzende der Euro-Gruppe und niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem, Manager John Elkann (Fiat), Airbus-Manager Thomas Enders, Bundespräsident Heinz Fischer, Siemens-Generaldirektor Wolfgang Hesoun, Ex-US-Außenminister Henry Kissinger, OMV-Vorstandsvorsitzender Gerhard Roiss oder Ryanair-Vorsitzender Michael O’Leary.

Zahlreiche Themen

Diskutiert werden soll heuer unter anderem über Künstliche Intelligenz, Computer- und Netzsicherheit, Bedrohung durch chemische Waffen, aktuelle Wirtschaftsthemen, europäische Strategie, die Globalisierung, Griechenland, den Iran, den Mittleren Osten, Russland oder die Bedrohung durch den Terrorismus.

Das gesamte Hotel ist für die Konferenzteilnehmer „exklusiv reserviert“, heißt es beim „Interalpen-Hotel“.

Straßensperre und Flugverbotszone

Der Einsatz der Polizei in Tirol anlässlich des G-7-Gipfels wird indes nahtlos in jenen rund um die Bilderberg-Konferenz übergehen. Ab Mittwoch nächster Woche starten die Sicherheitsvorkehrungen. Die Buchenerlandesstraße von Telfs zu dem auf einem Hochplateau gelegenen Hotel wird gesperrt, es wird rund um den Tagungsort eine Flugsverbotszone errichtet. Diese gelte im Umkreis von 50 Kilometern und dauere von 10. Juni 8.00 Uhr bis 14. Juni 20.00 Uhr, erklärte der Sprecher der Polizei, Christoph Hundertpfund.

Die Flugverbotszone wird vom Bundesheer überwacht. Wie Hundertpfund betonte, gelte sie auch für Paragleiter, Leichtflugzeuge oder Drohnen. Auch die Alpinpolizei sei angewiesen, Startplätze für derartige Fluggeräte verstärkt zu beobachten. Der Flugverkehr nach bzw. ab dem Flughafen Innsbruck wird nicht betroffen sein. Am Sonntagnachmittag probten zwei Eurofighter den Anflug auf Innsbruck, der Auftritt war mit einer minimalen Flughöhe von etwa 200 Metern eher unspektakulär.

Zwei Eurofighter in der Luft

zeitungsfoto.at

1954 ins Leben gerufen

Die Bilderberg-Konferenz war 1954 von Prinz Bernhard der Niederlande ins Leben gerufenen worden, um die Beziehungen Westeuropas zu den USA zu stärken. Die Konferenzen gehen weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Bühne.

Zwei Demonstrationen angemeldet

Laut Hundertpfund sind insgesamt zwei Demonstrationen angemeldet. Der „Große Protestmarsch“ der Anti-Bilderberg-Plattform startet am Nachmittag des 13. Juni vom Rathausplatz in Telfs und soll durch den Ort führen. Laut den Organisatoren werden 2.000 bis 3.000 Teilnehmer erwartet. Zudem werde eine auf einem Parkplatz angemeldete „Dauerkundgebung“ 90 bis 150 Demonstranten umfassen.

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) wird nicht an dem Treffen teilnehmen. Dies bestätigte das Büro des Landeshauptmanns der APA. Es habe auch „keine offizielle Einladung“ gegeben, hieß es.

Links: